ADAC Umfrage: Stuttgarter weniger zufrieden mit Mobilität

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Der ADAC Monitor 2024 „Mobil in der Stadt“ ergibt eine sinkende Zufriedenheit beim Mobilitätsangebot in Stuttgart. Besonders unzufrieden sind Autofahrer, Fußgänger geben ein positives Urteil ab. Verbesserungen sind aus Sicht des ADAC Württemberg in allen Mobilitätsarten notwendig.

Wie zufrieden sind die Menschen mit dem Mobilitätsangebot in den 15 größten deutschen Städten, unter anderem in Stuttgart? Dieser Frage ist der ADAC nachgegangen und hat dazu mehr als 9000 Interviews zur persönlichen Mobilität geführt. Im Fokus des ADAC Monitors 2024 „Mobil in der Stadt“ stehen die Angebote für Pkw-Fahrer, ÖPNV-Nutzer, Radfahrer und Fußgänger. Befragt wurden Menschen ab 18 Jahren, die sich in der jeweiligen Stadt an mindestens zwei Tagen in der Woche bewegen, entweder als Einwohner, Pendler oder Besucher. Zudem hat der Mobilitätsclub die Ergebnisse mit den Zufriedenheitswerten aus der ersten ADAC Befragung von 2017 verglichen.

Stuttgart landet im ADAC Monitor 2024 „Mobil in der Stadt“ mit zwei Indexpunkten auf Platz 13 im Gesamtranking der 15 Großstädte und fällt damit im Vergleich zu 2017 (Platz 12) einen Rang zurück. Über alle Verkehrsarten hinweg sind die Menschen in Stuttgart zufrieden mit ihrer persönlichen Mobilitätssituation, wobei Einwohner zufriedener (+8 Indexpunkte) sind als Einpendler oder Besucher (-1 Indexpunkte). Im Vergleich zu anderen Städten wie Dresden (+26 Indexpunkte) oder Leipzig (+16 Indexpunkte) fällt die Zufriedenheit in Stuttgart jedoch deutlich geringer aus. Nur Köln (-4 Indexpunkte) und Duisburg (-8 Indexpunkte) schneiden noch schlechter ab. In Stuttgart sind besonders Autofahrer sehr unzufrieden (-21 Indexpunkte), bei Fußgängern überwiegt hingegen die Zufriedenheit (+22 Indexpunkte). Im Vergleich zum ersten ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ von 2017 hat sich in Stuttgart die Gesamtzufriedenheit um elf Indexpunkte verschlechtert.

„Die Menschen sind noch zufrieden mit dem Mobilitätsangebot in Stuttgart, aber deutlich weniger als vor sieben Jahren“, sagt Carl-Eugen Metz, Vorstand Verkehr und Umwelt des ADAC Württemberg. „Hier gilt es an verschiedenen Stellschrauben zu drehen, um die Zufriedenheit wieder zu steigern – gerade im Vergleich zu anderen Städten.“ So könne ein optimiertes Baustellenmanagement zur Stau-Reduzierung beitragen. Auch die Zuverlässigkeit des ÖPNV müsse sich deutlich verbessern, um das Angebot noch attraktiver zu machen. „Speziell bei den S-Bahnen im Raum Stuttgart befindet sich die Pünktlichkeit in einem Abwärtstrend und ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen“, sagt Metz. Zudem müsse die Verkehrsinfrastruktur für Fahrradfahrer weiter ausgebaut werden, insbesondere bei den Radschnellwegen gebe es großen Bedarf. „Wichtig ist auch ein faires Miteinander und die gegenseitige Rücksichtnahme aller Beteiligten im Straßenverkehr“, betont Metz. Hierzu könnten Informationskampagnen zum richtigen Verhalten beitragen, speziell im Hinblick auf neue Verkehrsmittel, wie E-Scooter. Wichtig sei zudem eine verstärkte Kommunikation, um die Bevölkerung noch besser über die seit 2017 bereits erfolgten, wie auch zukünftigen Erweiterungen und Veränderungen des Mobilitätsangebots in Stuttgart zu informieren.

ADAC Umfrage: Stuttgarter weniger zufrieden mit Mobilität

Autofahrer ärgern hohe Parkgebühren, Baustellen und Staus
Im ADAC Monitor 2024 „Mobil in der Stadt“ weist Stuttgart im Teilindex zur Mobilität mit dem Pkw ein stark negatives Ergebnis (-21 Indexpunkte) auf. Autofahrer sind also sehr unzufrieden, wobei Einpendler (-22 Indexpunkte) etwas unzufriedener sind als Einwohner (-19 Indexpunkte). Am meisten ärgern Autofahrer die hohen Parkgebühren in der Innenstadt, die Wegweisung wird hingegen positiv bewertet. Im Vergleich zu 2017 hat sich vor allem die Zufriedenheit mit dem Baustellenmanagement stark verschlechtert (-20 Indexpunkte). Beim wichtigsten Kriterium für den Teilindex Pkw – der Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (Aufkommen von Staus) – überwiegt die Unzufriedenheit deutlich (-27 Indexpunkte).

ÖPNV-Fahrgäste zufrieden mit Haltestellendichte, bemängeln Pünktlichkeit Im Teilindex zur Mobilität mit dem ÖPNV erreicht Stuttgart ein positives Ergebnis (+10 Indexpunkte). ÖPNV-Nutzer in Stuttgart sind also recht zufrieden, wobei Einwohner (+23 Indexpunkte) deutlich zufriedener sind als Einpendler (+5 Indexpunkte). Am meisten zufrieden sind ÖPNV-Nutzer mit der Haltestellendichte, negativ wird der Mangel an Pkw-Stellplätzen an Bahnhöfen bewertet. Bei der Pünktlichkeit, dem wichtigsten Kriterium im Teilindex ÖPNV überwiegt die Unzufriedenheit (-10 Indexpunkte). Auffällig ist, dass Einpendler bzw. Besucher die Pünktlichkeit sehr negativ bewerten (-18 Indexpunkte), bei Einwohnern hingegen die Zufriedenheit überwiegt (+11 Indexpunkte). Im Vergleich zu 2017 hat sich die Zufriedenheit in der Kategorie Pünktlichkeit insgesamt stark verschlechtert (-27 Indexpunkte). Dies betrifft in gleichem Maße auch die Informationen bei Störungen (-27 Indexpunkte). Gestiegen ist die Zufriedenheit beim Preis-Leistungs-Verhältnis (+11 Indexpunkte).

Radfahrer unzufrieden mit Radwegen, ärgern sich über E-Scooter
Im Teilindex zur Mobilität mit dem Fahrrad weist Stuttgart ein leicht negatives Ergebnis von -5 Indexpunkten auf. Radfahrer sind in Stuttgart also unzufrieden, wobei Einwohner (0 Indexpunkte) zufriedener sind als Einpendler (-7 Indexpunkte). Am meisten ärgern sich Fahrradfahrer über das Verhalten von EScooter-Fahrern, positiv wird die Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung bewertet. Beim wichtigsten Kriterium für den Teilindex Fahrrad – der Durchgängigkeit des Radwegenetzes – überwiegt stark die Unzufriedenheit (-24 Indexpunkte). Gegenüber dem Jahr 2017 (+10 Indexpunkte) hat die Zufriedenheit bei diesem Aspekt stark abgenommen.

Fußgänger sehr zufrieden mit Wegen und Straßenübergängen
Im Teilindex zur Mobilität zu Fuß erreicht Stuttgart ein positives Ergebnis von +22 Indexpunkten. Fußgänger in Stuttgart sind also sehr zufrieden, wobei Einwohner (+28 Indexpunkte) zufriedener sind als Einpendler (+19 Indexpunkte). Sehr zufrieden sind Fußgänger mit den sicheren Straßenübergängen, wie die Radfahrer stören sie sich am meisten am Verhalten der E-Scooter-Fahrer. In Stuttgart überwiegt beim wichtigsten Kriterium für Fußgänger – der Direktheit der Wege – stark die Zufriedenheit (+34 Indexpunkte). Im Vergleich zu 2017 hat sich die Zufriedenheit mit der Barrierefreiheit (-25 Indexpunkte) sowie mit dem Verhalten der Radfahrer (-20 Indexpunkte) deutlich verschlechtert.

Quelle: ADAC

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