ADAC Bilanz: Baden-Württembergische Sommerferien staureicher als im Vorjahr

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Mehr Autobahnbaustellen erhöhen Staugefahr

ADAC Bilanz: Baden-Württembergische Sommerferien staureicher als im Vorjahr

In diesem Sommer mussten alle Urlaubsreisenden erneut viel Geduld mitbringen auf den Autobahnen im Südwesten. Das hat die regionale ADAC Staubilanz für die baden-württembergischen Schulferien 2023 ergeben. Insgesamt registrierte der Mobilitätsclub eine Wartezeit im stockenden oder stehenden Verkehr von 5997 Stunden und damit 423 Stunden mehr als im Vorjahr. Die Länge der Blechlawine auf den Autobahnen in Baden-Württemberg summierte sich auf 12.901 Kilometer, eine deutliche Steigerung zu den 11.812 Kilometern aus 2022. Die Anzahl der Staus im Zeitraum vom 28. Juli bis 10. September lag mit 5674 etwa auf dem Niveau des Vorjahres (5775).

„Die Reiselust der Menschen ist nach wie vor ungebrochen und das Auto bleibt das beliebteste Verkehrsmittel für die Urlaubsfahrt in den Sommerferien“, sagt Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. „Mehr Fahrzeuge auf den Autobahnen bedeuten jedoch auch eine höhere Staugefahr, was sich direkt an der ADAC Staubilanz ablesen lässt.“

Mehr Baustellen sorgen für Staus
Ein weiterer Grund für die gestiegene Staubelastung liegt in der regen Bautätigkeit. So gab es im Ferienzeitraum durchschnittlich 79 Autobahnbaustellen in Baden-Württemberg, im Vorjahr waren es im Schnitt 73. „Neben hohem Verkehrsaufkommen und Unfällen sind Baustellen die Hauptursache für Staus und Verzögerungen“, erklärt Verkehrsexperte Bach.

Der staureichste Tag der baden-württembergischen Sommerferien wartete gleich zu Beginn: Am Freitag, 28. Juli staute es sich für 266 Stunden, auf einer Gesamtlänge von 552 Kilometern. Der Ferienauftakt vom 28. bis 30. Juli war gleichzeitig das staureichste Wochenende mit einer Staudauer von 530 Stunden auf 1106 Kilometern Länge.

Der längste Stau der Reisezeit ereignete sich am Samstag, 12. August: An diesem Tag wuchs die Blechlawine auf der A7 zwischen Memmingen-Süd und Dreieck Hittistetten auf 25 Kilometer an. Die während der Sommerferien am meisten belastete Autobahn in Baden-Württemberg war die A8 mit insgesamt 1850 Stunden Stau, gefolgt von der A5 (1790 Stunden) und der A81 (879 Stunden).

Auswertung der ADAC Staudatenbank für die Sommerferien in Baden-Württemberg (28. Juli bis 10. September)
Jahr Anzahl Staus Länge Staus in km Dauer Staus in Stunden
2022 5.674 12.901 5.997
2023 5.775 11.812 5.574

Längste Staus während der Sommerferien in Baden-Württemberg
Samstag, 12. August: 25 km auf der A7 zwischen Memmingen-Süd und Dreieck Hittistetten
Sonntag, 6. August: 22 km auf der A7 zwischen Langenau und Woringen
Freitag, 4. August: 20 km auf der A7 zwischen Aalen/Westhausen und Uffenheim-Langensteinach

Baden-Württembergische Autobahnen mit der größten Staubelastung während der Sommerferien
A8 1850 Stunden
A5 1790 Stunden
A81 879 Stunden
A6 827 Stunden
A7 247 Stunden

Autobahnstau. Foto © Ralf Vetterle / pixabay.com

So ermittelt und zählt der ADAC die Staus:
Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, 278 Milliarden Datensätze in 2022) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.

Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Fahrzeugen (mind. 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Wichtig: Jede Verkehrsstörung wird nur einmal gezählt.

In die Längenbilanz (Gesamtkilometer) fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, fließt in die ADAC Statistik (Staukilometer) ein. Jede Meldung enthält eine Eingangs- und eine Ablauf- bzw. Löschzeit. Daraus ergibt sich die Dauer eines Staus. Durch die Summierung der einzelnen Stauzeiten errechnet sich die Gesamtzahl der Staustunden.

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