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Eine Reise durch die Südvogesen im Frühjahr fühlt sich an wie ein sorgfältig komponiertes französisches Festmenü. Jeder Ort bringt einen neuen Geschmack, jede Begegnung erzählt eine Geschichte. Landschaft, Küche und Traditionen greifen ineinander und ergeben ein Erlebnis, das ruhig beginnt, sich steigert und am Ende warm nachhallt.

Amuse-Bouche: Ein Auftakt voller Kirschduft
In Fougerolles, der „Kirschhauptstadt“ der Region, steht das Écomusée du Pays de la Cerise. Untergebracht in einer ehemaligen Brennerei, zeigt es 150 Jahre Kirschkultur. Alte Alambics, eine herrschaftliche Maison de maître, Speicher voller Gerätschaften und Erzählungen über Obstbau und Handwerk geben einen genauen Blick auf das, was die Gegend geprägt hat. Ein paar Schritte weiter liegt die Distillerie Devoille. Hier endet der Rundgang im Glas: Probieren ausdrücklich erwünscht.

Der Hauptgang: Zwei Adressen mit Charakter
Lard Broc Café in Mélisey
Ein Café, ein Antiquitätenladen, ein Feinkostregal und eine kleine, ehrliche Küche in einem Raum. Das Menü wechselt täglich und basiert auf regionalen Produkten. Gäste speisen zwischen Möbeln, Lampen und Keramik, die alle gekauft werden können. Essen und Stöbern gehen hier ineinander über.

La Touch’ d’Art in Belfort
Dieses Restaurant verbindet Küche und Kunst. Lokale Künstler stellen ihre Werke aus, die auch verkauft werden. Auf den Tellern setzt der Küchenchef saisonale Zutaten aus der Region zu klaren, sorgfältigen Gerichten zusammen. Ein stimmiger Ort für alle, die gutes Essen und ruhige, kreative Atmosphäre mögen.

Zwischengänge: Märkte voller Ideen und Aromen
Wer selbst einkaufen oder ein Picknick zusammenstellen möchte, findet in den Vosges du Sud eine Reihe lebendiger Märkte.

Markt der Erzeuger in Faucogney-et-la-Mer
April bis Oktober, jeden Donnerstag. Kleine Manufakturen, frische Produkte und ein geselliger Bar-Bereich bei der „Source Dorée“.

Sommerliche Nachtmärkte
Im Juli und August, dienstagabends in Luxeuil-les-Bains und Auxelles-Haut. Musik, Handwerk, Essen und ein entspannter Abend unter freiem Himmel.

Les Bio Jours am 12. und 13. September in Faucogney-et-la-Mer
Rund 120 Aussteller, Workshops, Konferenzen, Musik und ein Folk-Bal am Samstagabend. Ein gutes Ziel für alle, die nachhaltige Produkte schätzen.

Marché Fréry in Belfort
Ein Markt in einem eindrucksvollen Eisenbau von 1905. Obst, Gemüse, Käse, Wurstwaren – und als besonderes Highlight die Fromagerie Poirel, geführt von Meisteraffineur Jacques Léon Édouard Poirel.

Käsegang: Munster und mehr aus den Bergen
GAEC Menigoz in Saint-Bresson
Eine hochgelegene Familienkäserei, die für Munster AOC, Cabersson und Barkass bekannt ist. Besucher können den Weg vom Melkstand bis zum Reifekeller verfolgen.

Fromagerie des Prairas in Lepuix-Neuf
Eine weitere Adresse für traditionelle Käse aus den Südvogesen, handwerklich hergestellt und typisch für die Region.

Dessert: Die legendäre Heidelbeertarte
In Belfahy, dem höchstgelegenen Dorf der Südvogesen, steht das Restaurant La Chevauchée. Seit über 50 Jahren serviert die Familie ihre Tarte aux Myrtilles, gebacken nach einem gut gehüteten Rezept. Dazu gibt es eine kleine Karte mit regionalen Speisen. Warm, einfach, gut.

Mittagessen im Restaurant L’Annexe du Café Français und Heidelbeertarte. Foto © Nicolas GASCARD / BFC Tourisme

Digestif: Eine goldprämierte Spezialität
Bei GAEC Tisserand in Fougerolles reift die „Perle Noire“, ein traditionell gebrannter Digestif, der beim Salon International de l’Agriculture mit Gold ausgezeichnet wurde. Ein klarer, feiner Abschluss eines langen Geschmackstags.

Zum Schluss eine Kräuternote
Les Jardins Nomades in Quers
Workshops zu Wildkräutern, verantwortungsvoller Ernte, Naturkosmetik, Räucherwerk und Degustationen. Lehrreich und entspannt zugleich.

La Cabane aux Herbes
Hier mischen Besucher ihre eigene Tisane und lernen mehr über aromatische Pflanzen, ihre Wirkung und ihren Einsatz in der Küche.

Ein Festmenü, das bleibt
Diese Route zeigt die Südvogesen von ihrer besten Seite: traditionsbewusst, naturverbunden, kreativ und mit einem offenen Blick für gutes Essen. Von Kirschbrennkunst bis Heidelbeertarte entfaltet sich eine Reihe von Eindrücken, die sich wie ein sorgfältig zusammengestelltes Menü anfühlen.

Wer mehr entdecken möchte, findet weitere Informationen unter: https://bit.ly/Sudvogesen