Reise nach Bordeaux: Bequem und trotzdem nachhaltig!

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Reise nach Bordeaux: Bequem und trotzdem nachhaltig!

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip, bei der die Nutzung und Sicherung von Ressourcen im Vordergrund steht und bedeutet auch, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Wie aktuelle Umfragen belegen, entdecken immer mehr Menschen diesen Gedanken für sich und wollen dies auch beim Reisen berücksichtigen. Da passt es gut, dass die Deutsche Bahn mit der französischen Bahn SNCF in diesem Sommer ein Projekt gestartet hat, Direktzugverbindungen von Deutschland in den Südwesten Frankreichs testweise anzubieten. Ein Selbstversuch.

Samstagmorgen, kurz nach 6 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof. Der erste TGV INOUI, wie das französische Pendant zum deutschen Intercity heißt, steht für die erste Direktfahrt nach Bordeaux bereit. In sieben Stunden und 40 Minuten wollen wir in Bordeaux nahe der französischen Atlantikküste aussteigen. Die Abfahrt startet planmäßig, verliert auf der deutschen Seite in Karlsruhe und der Grenzregion Straßburg wenige Minuten. Die zehn Minuten Verspätung sind zügig auf der Schnellbahntrasse Richtung Paris wieder aufgeholt. Der Zug stoppt nicht in Paris, sondern streift südlich an der Metropolregion vorbei und wendet sich nach Süden. Lounge Sessel, WIFI und Steckdosen, neben dem Zugrestaurant alles, was man auf einer längeren Reise benötigt. Die 1. und 2. Klasse unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch, dass einmal drei und einmal vier Sitze pro Sitzreihe vorhanden sind.

Ein voller Erfolg für die Jungfernfahrt! Exakt zur geplanten Ankunftszeit fahren wir in den Bahnhof St.Jean in Bordeaux ein. Auch hier ein herzliches Willkommen wie schon in Frankfurt um die erste Fahrt zu feiern. Mit einem kleinen Willkommenspräsent verlassen wir das Bahnhofsgebäude. In Bordeaux wollen wir uns ebenfalls nachhaltig weiterbewegen, viele Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß zu erreichen, sonst nutzen wir allem die Straßenbahn, die mit modernen, klimatisierten Wagen ein dichtes Netz aufweist. Fünf Tage haben wir uns Zeit genommen, die Anreise, Bordeaux und einige Ziele im Umland zu entdecken, bevor es wieder gen Deutschland geht. Nun suchen wir zunächst unser Hotel auf, um das Reisegepäck ins Zimmer zu bringen. Das hippe Hotel „Mama Shelter“ ist unsere Homebase für die nächsten zwei Nächte. Bunt, schrill mit einer Schwimmreif-Armada in Restaurant und Bar, dies beeindruckt uns bereits auf den ersten Blick. Dieses Konzept wird inzwischen in mehreren französischen Städten angeboten und scheint gut anzukommen. Auch das Frühstücks-Buffet kann sich sehen lassen, wovon wir uns am nächsten Morgen überzeugen können.

Den Nachmittag davor haben wir natürlich nicht im Hotel verbracht, sondern uns bei einer ersten Erkundungstour in der Altstadt mit dem Umgebung vertraut gemacht. Auf unserem Fußweg zur Mondbucht – der Hafen an der Garonne ist sichelförmig angelegt – läuten wir den frühen Abend mit einer kleinen Apero-Bootstour mit Bordeaux Be Boat ein. Bei einer Weinprobe mit regionalen Wurst- und Käsespezialitäten informiert uns der Kapitän über den Hafen und die Garonne. Dank moderner Ausstattung können wir im Boot unsere Musik laufen lassen, was ich gerne ausprobiere und verbinde mein Handy via Bluetooth mit dem Schiff. Was habe ich gewählt? Natürlich „Charles Trenet – La mer“, passt irgendwie immer zu Frankreich und Bootstour:

La mer
Qu’on voit danser
Le long des golfes clairs
A des reflets d’argent
La mer
Des reflets changeants
Sous la pluie…

Reise nach Bordeaux: Bequem und trotzdem nachhaltig!

Danach schauen wir uns den am direkt an der Anlegestelle liegenden „Miroir d’eau“ an, der „Wasserspiegel“ ist immer gut besucht. Kleine Wassernebelschwaden wechseln sich mit kleinen Springbrünnelchen ab, die die gigantische Granitplatte mit 2 Zentimeter Wasserstand in einen riesigen Spiegel verwandelt. Stärkung für den anstehenden Abend holen wir uns direkt in Sichtweite. Das „Bistrot du Gabriel“ ist die richtige Adresse, um saisonale Produkte aus der Region in einem gehobenen Ambiente zu genießen. Abgerundet wird der Abend mit einem Bier in einer der Kneipen in der quirligen Altstadt in der wir uns etwas treiben lassen. Um die Gegend noch besser auf uns wirken zu lassen wählen wir einen Außenplatz.

Der nächste Tag lockt mit einer größeren Stadtführung in verschiedenen Stadtteilen von Bordeaux mit Besuch der Kathedrale, der Markthalle und des Flohmarktes, bevor es zur Casa Gaïa weitergeht. Auch hier ist das Thema regional und biologisch großgeschrieben und das schmeckt man. Clémence, Jean-Michel und Mounir starteten das Projekt um gesunde und regionale Kost von der Erde auf den Teller zu bringen. Gebacken wird im Holzofen, das Ambiente leicht spanisch/orientalisch angehaucht. Frisch gestärkt setzen wir mit der Fähre auf die andere Uferseite über und besuchen das Darwin-Ökosystem. Die ehemalige Militärkaserne wurde in eine urbane Farm mit einem der größten Lebensmittelläden Frankreichs umgewandelt, viele Aktionsflächen und Graffitis runden den ungewöhnlichen Ort ab. Der Strom wird zu 100% durch Photovoltaik-Paneele gewonnen. Bravo!

Den Vormittag des dritten Tages verbringen wir in der Cité du Vin. Nach einer viel zu kurzen kurzen Führung im riesigen Weintempel mit vielen medialen Inhalten und allerlei Wissenswertem zum Thema ist es bereits Zeit Bordeaux zu verlassen. Es geht weiter ins Umland…

Link zu unserer Foto-Galerie über die Tage in Bordeaux: Hier klicken!

Wir starten wieder vom Bahnhof St.Jean in Bordeaux mit einem Regionalzug nach Soulac-sur-Mer, einem pittoresken Badeort an der Atlantikküste. Für das Mittagessen haben wir uns vor der Fahrt mit einem Lunchpaket eingedeckt, die Fahrt dauert etwas über eine Stunde. Hier geht es mit geliehenen Fahrrädern weiter, was aufgrund des flachen Geländes und der wundervollen Landschaft die einfachste Option ist. Wissenswertes über die Basilika Notre-Dame-de-la-Fin-des-Terres die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, den historischen Villen, den Leuchtturm von Cordouan vor dem Ort im Meer erfahren wir bei einer kleinen Stadtführung und kaufen anschließend in der Markthalle regionale Delikatessen direkt vom Erzeuger für zu Hause ein.

Wir lassen den Abend im Restaurant LB in Soulac-sur-Mer bei köstlichen Gerichten ausklingen. Nach Betrachten des Sonnenuntergangs am Meer radeln wir die vier Kilometer zu unserem familiengeführten Hotel „Des Pins“ am Strand von Amélie an einem kurzen Teilstück der Vélodyssée entlang. Am nächsten Morgen wartet meine erste Yoga-Session direkt am Meer auf mich. Leiterin Katja Thomsen führt diese regelmäßig direkt am Strand durch. Zurück geht es mit den Rädern zur Ausleihstation, anschließend essen wir im „Le Grill Océan“ mit Blick auf die Weite des Atlantiks mit der kleinen Leuchtturminsel am Horizont. Nun wartet ein VW Bus Oldtimer „T2“ auf uns, die letzte Station unseres Besuches hier in der Region steht an. Wir fahren Richtung Pauillac entlang der Weinschloss-Straße des Medocs, besichtigen unterwegs das „Château La Hourcade“ mit Weinverkostung und Stopp in den angeschlossenen Weinbergen und bewundern die monumentalen Châteaus am Wegesrand. Durch unsere Fahrerin Judith erfahren wir einiges über den ökologischen Weinbau in der Region, bevor es leider schon wieder nach Bordeaux und anschließend den Heimweg geht.

Mein Fazit: Früher war Frankreichurlaub oft verbunden mit langen Autofahrten, Getränke in Einmal-Plastikflaschen und viel Müll. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Unsere französischen Nachbarn holen gewaltig auf und haben frische Ideen. Bordeaux und das Umland ist auf jeden Fall eine Reise wert und auch die Anfahrt mit der Bahn sollte in Betracht gezogen werden. Nicht nur aus ökologischen Gründen: Die Anreise mit dem eigenen Auto ist wesentlich zeitintensiver und stressreicher, mit der Bahn steigt man aus dem TGV und Zügen vor Ort ausgeruht aus.

Link zu unserer Foto-Galerie über die Tage im Umland: Hier klicken!

Das Bahn-Projekt ist zunächst auf 8 Direktzüge samstags hin nach Bordeaux und zurück nach Frankfurt ausgelegt. Wenn die neue Verbindung gut angenommen wird, dürfen wir uns nächstes Jahr bestimmt über eine dauerhafte Reiseverbindung nach Bordeaux freuen. Ich würde das begrüßen – auch im Sinne der Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung.

Tipp für Reisende ab Stuttgart: Umstieg in Karlsruhe in den Direktzug ohne Bahnhofswechsel wie bei Zustieg in Paris nötig!

Text: Martin Schechler

Soulac-sur-Mer, Vélodyssée. Unser Redakteur entlang des Atlantiks unterwegs
Soulac-sur-Mer, Vélodyssée. Unser Redakteur entlang des Atlantiks unterwegs

Links zur Reise

_Bordeaux_
Hotel Mama Shelter – https://fr.mamashelter.com/bordeaux/
Bordeaux Be Boat – http://bordeauxbeboat.fr/services/aperoboat/
Bistrot du Gabriel – https://le-gabriel-bordeaux.fr/fr/
Casa Gaïa – https://www.casagaia.fr/
Cité du Vin – https://www.laciteduvin.com/fr

_Umland_
Hotel des Pins – https://www.medoc-atlantique.de/fiches/hotel-des-pins/
La Vélodyssée – https://www.medoc-atlantique.de/fiches/la-velodyssee-de-la-pointe-de-grave-a-lacanau-ocean/
Restaurant LB – https://www.medoc-atlantique.de/fiches/restaurant-le-lb/
Le Grill Océan – https://www.medoc-atlantique.de/fiches/le-grill-ocean/
Weintour mit Judith von Vigne Authentique – https://www.medoc-atlantique.de/fiches/vigne-authentique-circuits-vins-et-chateaux-en-combi/
Château La Hourcade – https://www.medoc-atlantique.de/fiches/chateau-la-hourcade/

_Kontakt, Infos_
Atout France – Französische Zentrale für Tourismus
Postfach 100128
D – 60001 Frankfurt am Main
info.de@france.fr
www.france.fr

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