Das Tessin ist ein perfektes Herbstreiseziel für Genießer

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Das Tessin ist ein perfektes Herbstreiseziel für Genießer

Fährt man durch den 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel, reist man nicht nur von der Nordseite der Alpen auf deren Südseite, gleichzeitig verlässt man die Deutschschweiz und kommt in die italienische Schweiz. Sofort sieht und spürt man das italienische Flair sowie die an den Seen bereits mediterrane Anmutung. Gerade jetzt im Herbst locken noch blühende Gärten, Kastanienhaine und unberührte Seen in naturbelassenen Tälern auf den Besucher. Die Farben und Aromen des Tessiner Herbstes, die Weinkultur und die Kochkunst bei der Verarbeitung der lokalen Erzeugnisse ziehen die Genießer gerade in dieser Jahreszeit in ihren Bann.

Das Tessin: Ganz weit unten in der Schweiz
In nur zwanzig Minuten ist man mit dem Zug durch den Gotthardbasistunnel und befindet sich nicht nur im südlichsten Teil der Schweiz, dem Tessin, sondern auch in der tiefgelegensten Ecke der Schweiz mit den meisten Sonnenstunden. Kurze Zeit später hält der Zug bereits in der Dreiburgenstadt Bellinzona, der Hauptstadt des Tessins. Wir reisen weiter bis Locarno, dem Ausgangspunkt für unsere Ausflüge in den kommenden Tagen.

Locarno, Tessin. Villen mit Blick auf den Lago Maggiore im Herbst


Locarno: Idealer Ausgangspunkt
Locarno liegt am Nordufer des Lago Maggiore und grenzt am Maggia-Delta direkt an Ascona. Locarno ist mit Lugano der wärmste Ort der Schweiz und gleichzeitig mit 193 Meter über dem Meeresspiegel der tiefgelegenste. Locarno ist bei uns auch bekannt durch die gleichnamigen Verträge, die 1925 den völkerrechtlichen Status Deutschlands nach dem ersten Weltkrieg regelten sowie in der Gegenwart wegen des jährlich stattfindenden Film Festivals oder bei Blumenliebhabern wegen der Kamelien-Schau.

Locarno ist mit seiner verkehrsgünstigen Lage ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in den nördlichen Teil des Tessins. Verlässt man die Stadt, kann man auf wenig befahrenen Straßen, die sich an den Tälern entlangschlängelnd scheinbar ins Niemandsland führen, versteckte Naturparadiese entdecken. Hier fließen kristallklare Flüsse gen Tal, entlang an den landestypischen Steinhäusern, vorbei an Zitronenbäumen, Oliven und Kamelien.

Trauben als Basis für Balsamico, Grappa und Wein
Seit Jahrhunderten prägen die Reben das Tessin. Kleine, steile Weinterrassen werden oft von Weinbauern im Familienverband geformt und gepflegt. Inzwischen hat sich der Merlot zur wichtigsten Rebsorte im Tessin entwickelt. Trauben werden oft handgelesen und reifen in kleinen Eichenfässern zum Barrique-Ausbau. In die Tessiner Weine kann man am besten eintauchen beim Besuch eines Weinkellers vor Ort. Eine der wichtigsten Weinkellereien im Tessin ist „Vini e Distillati Angelo Delea“, vom Firmengründer Angelo Delea seit 1983 sukzessive ausgebaut, präsentiert sich das Unternehmen heute mit einem eindrucksvollen Weinkeller zur Lagerung der Weinfässer, einem kleinen Weinmuseum und Bereich für Weinproben. Wir hatten Gelegenheit vor Ort bei einem Rundgang auch hinter die Kulissen der Balsamico-, Grappa- und Weinerzeugung zu schauen und mit Angelo Delea persönlich zu sprechen. Schauen Sie in unsere Foto-Galerie dazu: Hier klicken!

Weinkeller Delea, Tessin
Weinkeller Delea, Tessin

Traditionelle Lebensweise: Alpen und Steinhäuser
Das Leben im Tessin ist noch immer an die traditionelle Lebensweise geknüpft. Die Alpwirtschaft mit ihrer jahrhundertealten Tradition hat die Landschaft mitgeprägt und heute setzt sich vermehrt die Rückbesinnung auf Lebensmittel wie Käse, die das Aroma blühender Alpwiesen auf den Tisch bringen, durch. Alte Saumpfade, die früher Menschen und Tiere auf und von den Alpen brachten werden beim Wandern genutzt, historische Steinhäuser mit Steindächern werden wieder hergerichtet. Ein schönes Beispiel dazu ist das renovieren des Bergdorfes Curzùtt. Hier wurde in Kleinarbeit das Dorf wieder aufgebaut, ein Restaurant mit Veranstaltungsraum, eine Jugendherberge und verschiedene Ferienhäuser bringen wieder Leben ins Dorf, wie uns Cesiro Guidotti von der der Stiftung Curzùtt anschaulich verdeutlicht. Bei unserem Besuch wird vor Ort eine Hochzeit gefeiert. Das Bergdorf ist per Seilbahn erreichbar, alternativ kann einer der Wanderwege benutzt werden. Am spektakulärsten ist der Weg über die tibetische Brücke Carasc, eine 270 Meter lange und 130 Meter über dem Boden verlaufende Brücke, deren Brückenboden kaum einen Meter breit ist und aus Lärchenholz gebaut wurde.

Eine weiter Wanderung führt uns tief ins Onsernonetal. In Zott nehmen wir die Seilbahn hinauf zur Alpe Salei. Vier Personen finden Platz in dem Gefährt, das uns sicher auf die Anhöhe bringt. Nach kurzem Spaziergang zur Capanna Alpe Salei genießen wir das Mittagessen in der Herbstsonne, bevor wir uns auf den Weg zum gleichnamigen, idyllischem Bergsee machen. Wenige Menschen begegnen uns unterwegs, im getestet kalten See machen doch tatsächlich zwei noch einen kurzen Schwimmausflug. Rund vierzig Minuten dauert die Wanderung, der Rückweg führt wieder vorbei an der Alpe. Noch immer liegt uns der Duft der dort servierten außergewöhnlichen Lasagne mit Brennnesseln und Heidelbeeren sowie des Heidelbeerkuchens in der Nase.
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Bergsee Salei
Bergsee Salei

Kochkunst: Kochkurs, Kastanien & Panetone
Die sich verfärbenden Blätter der Bäume, die reifen Kastanien, die milden Temperaturen die zu Spaziergängen einladen oder der wohltemperierte Merlot – was ist das Aroma des Herbstes? Vermutlich von Allem etwas, im Zusammenspiel der Natur, den regionalen Produkten und dem geselligen Zusammenfinden bei Herbstfesten ergibt sich ein abgerundetes Bild, ein harmonisches Ganzes aus Farben und Aromen. Ein Kilo Kastanien isst der Tessiner im Jahr, vor einigen Jahrhunderten waren es noch an die hundert Kilo. Nicht umsonst nannte man die Kastanie das Brot der Armen. Heute hat sich das Bild gewandelt und sie ist eher Essens-Beilage, trotzdem werden die Baumfrüchte als Röstkastanien, Mehl, Vermicelles und Maron glacé angeboten. Kastanienhaine werden gepflegt, wer im Wald unterwegs ist tritt in dieser Jahreszeit allenthalben auf reife Früchte in ihren stacheligen Schalen. Einfache Speisen wie Polenta und Minestrone oder Farina Bóna erleben eine Renaissance auch in der gehobenen Küche. Farina Bóna, das „gute Mehl“, ist im Onsernone-Tal vom ehemaligen Lehrer Ilario Garbani wiederbelebt worden. Das aus gerösteten Maiskörnern gewonnene Mehl trägt inzwischen das Slow Food Label und schmeckt etwas nach Popcorn. In einer alten Mühle in Vergeletto zeigt uns Illario die Herstellungsschritte, lässt uns verschiedene Endprodukte probieren, auch sein nach Popcorn schmeckendes Eis.

Wir treffen Carlo Ponti Greppi, den Chefkoch des Hotels Belvedere Locarno, der uns bei einem Kochkurs die Herstellung von verschiedenen Nudelsorten auf traditionelle Weise und mit einer Nudelmaschine zeigt. Basis ist immer eine hohe Qualität der Zutaten, so Ponti Greppi, er verwendet gerne auch das Farina Bóna oder andere lokale Zutaten. Unsere Kochkursergebnisse werden später bei unserem Abend-Menü auftauchen (Fotos in der Galerie). Hier sieht man auch, mit welcher Präzision und Engagement in der Schauküche gearbeitet wird. An unserem letzten Tag haben wir während eines Stadtrundgangs in Locarno Gelegenheit, die Pasticceria Marnin zu besuchen. Chefin Franca Antognini informiert uns über die Spezialitäten des Hauses, die vom preisgekrönten Panettone über Amaretti bis Schokopralinen reichen. Einige der Rezepte wie die Pastefrolle, ein Mürbeteiggebäck, werden seit Generationen weitergegeben. Die Backtradition reicht bis zu Francas Urgroßvater Angelo Antognini ins Jahr 1852 zurück. Eine Besonderheit ist die Praline Camelia: Diese Schokopraline von Marnin enthält ein Herz aus grünem Tee von der Tee-Plantage auf dem Monte Verità in Ascona und ist mit ein Grund, dass die Pasticceria weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Wir verkosten ausgiebig im Laden gehörende Tea Room auf der Piazza San’ Antonio von Locarno.
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Schnell und präzise, Schauküche im Restaurant Fontana, Hotel Belvedere Locarno
Schnell und präzise, Schauküche im Restaurant Fontana, Hotel Belvedere Locarno

Typisch für die Gastronomie im Tessin ist Qualität in der Zubereitung und Auswahl der Zutaten, Vielfalt in Bezug auf die Einflüsse aus Tradition und dem benachbarten Italien. Das wird gekonnt verschmolzen zu einer eigenständigen, ganz vorzüglichen Küche. Trendgerichte, traditionelle und klassische Gerichte – hier wird jeder Gaumen fündig!

Info-Box

Links zum Artikel
Vini e distillati Angelo Delea – www.delea.ch
Fondazione Curzútt – www.curzutt.ch
Alpe Salei – www.alpesalei.ch
Farina Bóna – www.farinabona.ch
Hotels Belvedere Locarno – www.belvedere-locarno.com/de
Pasticceria Marnin – www.marnin.ch

Tessin (offiziell)
www.ticino.ch – Offizielle Webseite von Ticino Turismo
www.ticino.ch/ticket – Informationen zum Ticino Ticket.
Gäste, die in Hotels, Jugendherbergen und auf Campingplätzen übernachten, erhalten das «Ticino Ticket». Mit diesem Angebot können Touristen im gesamten Tessin den öffentlichen Verkehr während ihres Aufenthalts frei nutzen und erhalten zu verschiedenen Freizeiteinrichtungen vergünstigte Eintritte. Bei Anreise in Ihrer Unterkunft erhalten Sie das «Ticino Ticket», welches bis zum Ende des Abreisetags gültig ist.

Schweiz (offiziell)
www.MySwitzerland.com – Offizielle Webseite von Schweiz Tourismus mit tausenden Ausflugsideen in der Schweiz
www.swissinfo.ch – Generelle Informationen und Nachrichten zur Schweiz
Rufnummer 00800 100 200 30, auch über info@myswitzerland.com – Kostenlose Informationsnummer, Beratung durch Schweiz Tourismus

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