Schwarzwaldheimat 2.0

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Ein neuer Trend greift bei Künstlern im Schwarzwald um sich: Die Rückbesinnung zur Heimat. Interessant ist, dass die jüngere Generation hier ganz vorne mit dabei ist. Das hat nichts mit Deutschtümelei zu tun, sondern ist ein Ausdruck der Verbundenheit mit der heimischen Scholle. Drei Vertreter wollen wir hier kurz vorstellen.

Stefan Strumbel in seiner Werkstatt ‚Holy Heimat‘ in Offenburg.Stefan Strumbel, geboren in Offenburg, Anfang der 90er Jahre als Sprayer mit unaufgeforderten Verschönerungsaktionen von Bahnwaggons eher wie ein Störenfried betrachtet, hat nach einer Stippvisite in Berlin zu seiner Heimat Schwarzwald zurückgefunden. „Ich gehe raus, mache es ohne Studium, die Straße ist meine Akademie“, so Strumbel im Gespräch. Mit seiner trendy ‚Holy Heimat‘ will er „das Thema Heimat aufbrechen“, „Farbe ins Spiel bringen“, seine „Heimat markieren“. Ist er von den ganz großen Kontrasten vor etwa 5 Jahren mit ‚Bollenhutmädchen mit Palästinenser-Tuch‘ oder ‚Kuckucksuhr mit Handgranate‘ heute weg? Strumbel hat eine Kirche in Kehl-Goldscheuer ausgemalt, er hat die Fassade des Karlsruher Schlosses in eine überdimensionale Kuckucksuhr verwandelt. Seine Werke hängen inzwischen in Museen und Galerien weltweit.

Momentan gestaltet er das Bühnenbild der Oper ‚La Bohème‘ im Württembergischen Staatstheater Stuttgart (Premiere 30. Mai). Sein aktuelles Projekt „Atelier Schwarzwald“ soll den Schwarzwald zu einem Kunstpilgerpfad machen: Im Lauf von drei bis fünf Jahren sollen etwa 20 großdimensionale Installationen, Bilder oder Skulpturen in der Landschaft, auf Freiflächen, an Türmen und Fassaden entstehen – Kunst im öffentlichen Raum. Als erster Standort eines etwa 12 Meter hohen Kunstobjektes ist der Kurpark Schonach vorgesehen. Bildbeschreibung: Stefan Strumbel in seiner Werkstatt ‚Holy Heimat‘ in Offenburg.

Ingolf Haas vor einem seiner Prachtstücke: Kuckucksuhr beklebt mit Tausenden kleiner Kristallsteinen. Oben im Bild moderne Variante der Kuckucksuhr in vielen Farben.Ingolf Haas kam im Jahr 2006 auf die Idee, die traditionelle Kuckucksuhr in neuem Design aufzulegen, nachdem die Verkäufe der traditionellen Variante immer weiter zurückgingen. Der ausgebildete Uhrmacher hatte damals mit viel Gegenwind zu kämpfen: Beschimpfungen waren an der Tagesordnung, auch der Vater, von dem er den seit Generationen der Familie gehörenden Betrieb Schwarzwalduhrenmanufaktur Rombach & Haas Kuckucksuhren seit 1894 übernommen hatte, meinte „Der Bankrott ist sicher“.

Aber die Hartnäckigkeit des Schwarzwälder Haas hat sich ausgezahlt: Heute baut er pro Jahr mit 8 Leuten etwa 6000 Uhren aus 400 Modellen (inkl. Farbvarianten), darunter würfelartige und durchsichtige Varianten, schwarze Gehäuse angelehnt an Bauklötzchenhäuser mit herausspringendem Kuckuck ganz in Rot.

Ingolf Haas ist ein umtriebiger Mensch. Zusätzlich ist er im Verein die Schwarzwalduhr aktiv und hat ganz neu in Schonach eine eigene Ferienwohnung zur Vermietung eingerichtet. Im ‚Kuckucksnest‘ sind natürlich auch uhrmacherische Schmankerl eingebaut. Bildbeschreibung: Ingolf Haas vor einem seiner Prachtstücke: Kuckucksuhr beklebt mit Tausenden kleiner Kristallsteinen. Oben im Bild moderne Variante der Kuckucksuhr in vielen Farben.

Gerhard Völkle, 'Der Bollenhut gehört mir', Giclée-FinaArtPrint auf BüttenGerhard Völkle präsentiert derzeit im Museum Hasemann-Liebich in Gutach seine ‚Sehnsucht Heimat‘.

Der in Lörrach geborene Künstler arbeitet seine Werke nicht nur auf Papier und Leinwand aus, sondern hat auch eine spezielle Metalloxidationstechnik gewählt um seine Objekte zu visualisieren. Bollenhut, Tracht und Hirsch sind die zentralen Elemente seiner Werke, die hier noch bis 1.Juni zu sehen sind.

Das 2005 eröffnete Museum Hasemann-Liebich in Gutach widmet sich vor Allem dem Erbe der großen Schwarzwaldmaler Wilhelm Hasemann und Curt Liebich sowie dem Schaffen der vielen Künstler der Gutacher Malerkolonie.

Der Kunstverein hat derzeit etwa 150 Mitglieder, wie Jean-Philippe Naudet, Vorsitzender des Kunstvereins stolz erzählt.

Bildbeschreibung: Gerhard Völkle, „Der Bollenhut gehört mir“, Giclée-FinaArtPrint auf Bütten

Infobox
Infos zu Stefan Strumbel: www.stefanstrumbel.com, www.deineheimat.com

Infos zu Ingolf Haas: www.artclock.de, www.black-forest-clock.de

Infos zu Gerhard Völkle: www.kunstmuseum-hasemann-liebich.de, www.atelier-voelkle.de

Infos über den Schwarzwald gibt es unter www.schwarzwald-tourismus.info:
Übernachtungsmöglichkeiten, Veranstaltungskalender, Tipps und Prospektbestellung über das beliebte Urlaubsgebiet. Mit der SchwarzwaldCard gibt es viele Sparmöglichkeiten (ein Mal zahlen, in über 130 Erlebnisattraktionen freien Eintritt), dank der Konus-Gästekarte heißt es in 141 Ferienorten „Freie Fahrt mit Bus & Bahn“.

Kontakt:
Schwarzwald Tourismus GmbH
Habsburgerstraße 132
79104 Freiburg
Tel.: +49 761 896460
mail@schwarzwald-tourismus.info

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