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Schlüsseldienste: Türen öffnen zu fairen Konditionen

Es ist sicherlich vielen Menschen schon einmal passiert. Die Haus- oder Wohnungstür schließt sich hinter einem, und schon hat man keinen Zugang mehr zu seinen eigenen Räumlichkeiten. Ein Schlüsseldienst verspricht rasche Hilfe – und bringt manchmal eine böse Überraschung mit sich, wenn die Rechnung in den hohen dreistelligen Bereich fällt. Die Nachrichten über schwarze Schafe in diesem Bereich machen die Runde – aber woran erkennen Verbraucher eigentlich einen seriösen Schlüsseldienst?

Transparenz deutet auf Vertrauenswürdigkeit hin
Wer einen Schlüsseldienst beauftragen muss, sollte sich auch in dieser prekären Situation die Zeit nehmen, einen genauen Blick auf den Anbieter zu werfen. Das Impressum auf der Webseite des Dienstleisters gibt etwa Auskunft darüber, ob sich der Schlüsseldienst in Ortsnähe befindet. Lange Anfahrtswege bedeuten automatisch auch höhere Fahrtkosten. Es gibt sogar Anbieter, die eine Rufnummer mit Ortsvorwahl erwerben und so vortäuschen, ortsansässig zu sein. Das gesetzlich vorgeschriebene Impressum aber muss den aktuellen Firmensitz beinhalten. Grundsätzlich gilt: Je transparenter und genauer der Dienstleister über seinen Standort, seine Leistungen und auch seine Preise und Konditionen informiert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er seriös arbeitet.

Schlüssel. Foto: MasterTux / Pixabay

Welche Preise sind bei Schlüsseldiensten gerechtfertigt?
Wenn es um die Preise geht, gibt es teils sehr große Unterschiede. Es ist bereits vorgekommen, dass nichtsahnende Verbraucher nach der Türöffnung eine Rechnung in vierstelliger Höhe präsentiert bekamen. Verbraucherschützer raten dringend dazu, schon am Telefon zu erfragen, mit welchen Kosten im Einzelfall zu rechnen ist. Als Faustregel gilt etwa: Eine einfache Türöffnung ohne besondere Schwierigkeiten sollte ungefähr 100 Euro kosten. An Feiertagen, Wochenenden oder in den Nachtstunden sind Aufschläge von bis zu 50 Prozent gerechtfertigt. Zuschläge von 100 Prozent oder mehr sind dagegen nicht zulässig. Der Gesamtpreis für die Dienstleistung sollte 250 Euro nicht überschreiten. Sind auf der Webseite des Anbieters keine Angaben zu den Preisen zu finden, ist es unbedingt erforderlich, diese telefonisch zu besprechen und sich auch vor Ort vor der Türöffnung noch einmal die abgesprochenen Kosten bestätigen zu lassen.

Zu hohe Kosten nach der Türöffnung: was tun?
Ist die Tür erst offen, muss der Schlüsseldienst natürlich auch bezahlt werden. Viele Anbieter bevorzugen an dieser Stelle eine Barzahlung. Bestehen Zweifel daran, ob die Höhe der Kosten gerechtfertigt ist, sollten Kunden aber davon absehen, die Summe direkt vor Ort zu begleichen. Und auch wenn mit der Dienstleistung und dem Preis alles in Ordnung scheint: Auf eine ordnungsgemäße Rechnung sollten Kunden in jedem Fall bestehen. Vor allem der Firmenname und die Adresse spielen hier eine besondere Rolle. Kommt es im Nachhinein zu Beanstandungen, können diese nur rechtlich geltend gemacht werden, wenn der Dienstleister eindeutig zu identifizieren ist. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, lässt sich eine detaillierte Rechnung ausstellen und bezahlt erst im Nachhinein. Sollte es passieren, dass der Mitarbeiter des Schlüsseldienstes Druck ausübt und versucht, eine sofortige Barzahlung zu erzwingen, kann der Kunde im Extremfall die Polizei rufen. Im Nachhinein ist etwa die Verbraucherzentrale der richtige Ansprechpartner, wenn es darum geht, eine zu hohe Rechnung prüfen zu lassen und eventuelle Schritte gegen den unseriösen Schlüsseldienst einzuleiten.