Hohes Risiko: jazzopen weicht den EM-Machern aus – unter einer Bedingung

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Das Festival lässt sich nicht “den schwarzen Peter zuschieben“

Hohes Risiko: jazzopen weicht den EM-Machern aus – unter einer Bedingung

Die Entwicklungen der letzten Tage im Streit um die Nutzung des Schlossplatzes während der Fußball-EM im kommenden Jahr haben Festival-Promotor Jürgen Schlensog einen schweren Entschluss fassen lassen: man ist bereit, die jazzopen 2024 um eine Woche zu verschieben und von 19. bis 30. Juli stattfinden zu lassen. Die Spielzeit auf dem Schlossplatz würde am 24. Juli starten. Die jazzopen würden damit dem geplanten Public Viewing auf dem Schlossplatz ausweichen. Die einzige Bedingung: die Garantie der Stadt Stuttgart dafür, den Schlossplatz am 17. Juli, 7 Uhr komplett geräumt zu haben. „Wenn der Schlossplatz nicht am 17. Juli morgens komplett geräumt ist, können wir die jazzopen-Produktion nicht rechtzeitig erstellen. Es braucht eine verbindliche Garantie von der Stadt“, sagt Jürgen Schlensog.

Die Kompromiss-Vorschläge von Seiten des Landes und der veranstaltenden Opus GmbH für eine gemeinsame Produktion der Schlossplatz-Aufbauten, die zur vollständigen und planmäßigen Durchführung beider Veranstaltungen geführt hätte, wurden von der Stadt abgelehnt. „Wir lassen uns hier nicht den schwarzen Peter zuschieben. Man hat monatelang versucht, die jazzopen ohne Alternative vom Schlossplatz zu verdrängen. Dem Land Baden-Württemberg danken wir für eine korrekte und verlässliche Verhaltensweise in dieser Sache“, sagt Jürgen Schlensog.

jazzopen stuttgart

Die jazzopen hatten bereits mit drei großen Stars (anchor acts) für den ursprünglichen Spielplan verbindliche Absprachen getroffen. In den vergangenen Tagen liefen die Drähte in die USA und nach Großbritannien heiß, um die Spieltage später in den Juli zu verlegen – ein nahezu unmögliches Unterfangen im komplett durchgetakteten Festival-Sommer. „Dies scheint nun mit Geld und guten Worten möglich zu werden. Weitere offers, die in den Markt gegeben wurden, sind jedoch hinfällig“, so Schlensog. Das Routing der Künstler*innen lässt Terminverschiebungen kaum zu. „Viele große Namen sind zu dem Zeitpunkt nicht mehr in Mitteleuropa“, so Schlensog. Dass die Spieltage auf dem Schlossplatz dann mit dem Beginn der Sommerferien zusammenfallen würden, gilt für den Ticketverkauf auch nicht gerade als förderlich. „Wir gehen im Jahr unseres 30-jährigen Jubiläums ein sehr hohes Risiko ein und haben deutlich sechsstellige Mehrkosten zu erwarten. Die enge zeitliche Taktung erfordert zudem den Abbau der Public-Viewing-Produktion bis 17. Juli morgens. Hier ist nun die Stadt am Zug. Den letzten beißen bekanntlich die Hunde. Das werden wir nicht sein“, so Schlensog.

Für den Promoter ist die Entscheidung und die damit verbundene Bedingung das letzte Angebot. „Die jazzopen sind ein Fest der Freude. Wir feiern jeden Sommer mit 50.000 Menschen elf Tage lang die Vielfalt der Musik. Wir stehen doch nicht für Ärger. Wie die Stadt Stuttgart nun reagiert, wird sich zeigen.“

Quelle: jazzopen

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