Jugendschutz bei Videospielen: Wie gut werden Kinder & Jugendliche geschützt?

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Jugendschutz bei Videospielen: Wie gut werden Kinder & Jugendliche geschützt?

Letzte Woche öffnete die Gamescom ihre virtuellen Tore für die weltweite Gaming-Community. Dabei weuden wie gewohnt die neuesten Spiele bekannt gegeben. Beim Gaming gehen die Meinungen von Kindern und Jugendlichen sowie die der Eltern jedoch häufig auseinander. Vor allem Erziehungsberechtigte sind besorgt, dass ihre Kinder nicht altersgerechte Titel spielen und stellen sich oftmals die Frage, ob Gaming sich negativ auf die Entwicklung auswirken kann. Hier erhalten Sie Auskunft, wie der Jugendschutz in Deutschland umgesetzt wird und wie Eltern, Kinder und Jugendliche vor ungeeigneten Spielen schützen können.

Wie erkennt man, ob Videospiele für Kinder geeignet sind?
Der einfachste Anhaltspunkt hierfür ist die Alterseinstufung des Spiels. In Deutschland ist die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) für die Prüfung und Altersfreigabe von Computer- und Videospielen zuständig. Die USK prüft Computerspiele nach festen Kriterien und vergibt für den stationären Einzelhandel sowie den Versandhandel in Deutschland eine verbindliche Altersfreigabe. Darüber hinaus vergibt die USK ihre Alterskennzeichen auch innerhalb des internationalen IARC-Systems (International Age Rating Coalition) für Online-Spiele und Apps.

Was bedeutet die europäische PEGI-Alterseinstufung?
Die Pan European Game Information (PEGI) ist das europäische Pendant zur USK. Das PEGI-System kommt derzeit in 38 europäischen Ländern für die Altersfreigabe von Videospielen zur Anwendung. In einigen EU-Ländern ist die PEGI-Einstufung gesetzlich vorgeschrieben, zum Beispiel in Österreich (nur Wien und Kärnten), Finnland, Irland, Litauen und den Niederlanden. Der große Unterschied zwischen PEGI und USK besteht darin, dass das PEGI-System keine verbindliche Altersempfehlung ausspricht. Im internationalen Vergleich gelten in Deutschland die strengsten Jugendschutzregeln für den Vertrieb von Computer- und Videospielen. Ohne Kennzeichnung dürfen Spiele weder öffentlich verkauft, noch vorgeführt werden. Zudem sind die USK-Altersfreigaben auf den Spiel-Verpackungen für den Handel gesetzlich bindend.

Bieten Alterseinstufungen eine absolute Sicherheit?
Alterseinstufungen können immer nur einen Anhaltspunkt liefern, welche Inhalte für welche Altersgruppen geeignet sind. Die Alterskennzeichen der USK sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern geben Auskunft über mögliche Entwicklungsbeeinträchtigungen. Pädagogische Empfehlungen können sich Interessierte zum Beispiel beim Spieleratgeber NRW einholen.

Technischer Jugendschutz: Einschränkung durch spezielle Nutzerkonten für Kinder
Beim Kauf von reinen Download-Titeln müssen Plattformbetreiber den technischen Jugendschutz berücksichtigen. Damit können Eltern spezielle Nutzerkonten für Kinder erstellen und festlegen, welche Inhalte und Funktionen von Kindern genutzt oder abgerufen werden können. Die Einrichtung und Nutzung des technischen Jugendschutzes liegen jedoch in der Verantwortung der Eltern. Daher sollten sich diese vorab darüber informieren, welche Einstellmöglichkeiten das jeweilige Endgerät bietet und die gewünschten Optionen einrichten.

Gaming hat auch gute Seiten
Computer- und Videospiele können Kindern und Jugendlichen dabei helfen, diverse Fähigkeiten interaktiv weiterzuentwickeln und zu erlernen, etwa soziale Kompetenzen, Kreativität, Wissensvermittlung, Koordination und Geschicklichkeit. So führt die Stiftung für digitale Spiele eine Liste mit Computerspielen mit pädagogischem Potenzial.

Mehr zu Jugendschutz bei Videospielen: https://www.evz.de/einkaufen-internet/gaming/jugendschutz-fuer-videospiele.html.

Quelle: Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland

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