Die Weine vom heiligen Berg Athos

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Ins Weingut nur mit Visum

Um die Weinberge des Klostergutes Chromitsa in der autonomen griechischen Mönchsrepublik besuchen zu können, braucht man ein Visum. Der Aufwand entschädigt mit einem spektakulären Blick von den Weinbergen über die der Mönchsrepublik vorgelagerte Mount Athos Area in Chalkidiki, einem flüchtigen Blick ins Klosterleben, fantastischer Küche und prächtigen Weinen.

Wein war hier schon immer Thema, jedoch mit der abnehmende Zahl der dort lebenden Mönche und dem Befall der Reblaus fielen große Rebflächen brach. Evanggelos Tsantali war in den siebziger Jahren als Pilger in diesem Gebiet unterwegs und entdeckte das Potential dieser Lagen. Über einen langfristigen Pachtvertrag mit der Winzerfamilie Tsantali wurden die Weinberge rund um Metochi Chromitsa, einem Ableger des russischen Hauptklosters Agios Panteleimon (der russische Präsident Putin besuchte dieses vor wenigen Wochen) wiederbelebt. Inzwischen werden die Weine von Chromitsa – in russischer Sprache Kormilitsa genannt – bis Moskau in den Kreml geliefert.

Tsantali Weine vom Berg Athos in der Verkostung

Tsantali Weine vom Berg Athos in der Verkostung

Die Weinberge werden größtenteils biologisch kultiviert (etwa 100 Hektar). Tiefe sandige Böden mit dünner härterer Kruste, reich an Spurenelementen, die mittlere Kalkkonzentration und das mediterrane Klima tragen zum vollen Körper der daraus entstehenden Weine bei. „Der Boden ist wie Baiser, oben leicht knackig und darunter weich – wunderbar“, wie unser Autor beim Weinbergbesuch feststellt.

Die Geschichte des Weingutes Metochi Chromitsa geht zurück bis in das 15.Jahrhundert. Dreißig bis vierzig Tausend Mönche lebten damals in der Mönchsrepublik Agion Oros – heute sind es noch knapp drei Tausend. Heute existieren noch 20 Klöster auf dem etwa 300 Quadratkilometer großen Gebiet, das mit dem 2.033 Meter hohen Berg Athos abschließt.

Bereits 1976 konnten die ersten Weine von Tsantali aus dem Klostergut abgefüllt werden. Seitdem wurden die Rebflächen erweitert, wie mir auf dem Weg durch die Weinberge erzählt wird.

Direkt nach Ankunft im Klostergut schauen wir uns die Weinkeller und die Barrique-Fässer mit den reifenden Weinen an, bevor wir uns der Weinprobe der hiesigen Weine bei einem begleitenden deftigen traditionellen Mahl aus der Mönchsküche erfreuen. Die kräftigen Weine des Gutes harmonieren wunderbar mit der mediterranen Küche, wie ich sofort feststelle. Traditionell kommt hier kein Fleisch auf den Teller, Meeresfrüchte und vor allem Gemüse in vielfältiger Form werden gekocht, frittiert und gebraten. Eindrücke erhalten Sie in der unten angehängten Foto-Galerie. Das Gebäude des Klostergutes wurde aufwändig renoviert und strahlt durch die behutsamen Eingriffe in das vorhandene Mauerwerk die ursprüngliche Erhabenheit aus. Nach Rückkehr aus dieser wunderschönen ruhigen aber unwirklichen Umgebung des UNESCO-Welterbes hat das moderne Griechenland uns wieder.

Foto-Galerie zum Artikel bei uns: Hier klicken!

Autor MK Schechler im Weingut in der Mönchsrepublik Athos

Chalkidiki ist bekannt, aber das ist schon eine unbekannte Ecke hier am Ende Griechenlands. Nach einem Drittel des Fingers, der weit in das Mittelmeer hineinragende Landmasse, ist Schluss mit dem normalen Griechenland und das Hoheitsgebiet der autonomen Mönchsrepublik beginnt. Ouranoupolis ist die letzte Stadt davor und Tor zur Mönchsrepublik Berg Athos. Hier kann man sich ein drei Tage gültiges Visa zur Einreise ausstellen lassen – vorausgesetzt man ist männlich und das Besuchs-Kontingent von etwa 100 Personen täglich lässt das zu. Weiblichen Wesen ist der Zutritt verboten, als Mensch wie auch als Tier. Der russische Präsident Putin war im Mai hier und hat die verschlafene Ecke kurz in die Weltöffentlichkeit gezerrt. Gefeiert wurde im Kloster des Hl. Pantaleon, Aghios Panteleimon, eines von zwanzig verbliebenen. Vor 1000 Jahren wurde der erste russische Abt gewählt, die Geschichte der Mönche reicht sogar zwölf Jahrhunderte zurück. Putin kam mit dem Schiff, der Landweg war auch für ihn gesperrt.

Die Schiffe fahren ab Hafen Ouranoupolis zur Mönchsrepublik. Kursschiffe, die anlegen dürfen (Passagiere an Bord mit Visa ausgestattet und ausschließlich männlich) und andere wie die Ausflugsschiffe, die die zumeist gut von der Seeseite her sichtbaren Klöster betrachten wollen. Hier dürfen auch Frauen an Bord, es darf jedoch nicht angelegt werden und zum Ufer muss eine „Schamgrenze“ von mehreren Hundert Metern eingehalten werden.

Ob Miesmuscheln aus der Bucht von Olympiada, Honig aus den Aristoteles-Bergen, Weine der Mönchsrepublik Berg Athos oder die berühmten Marzipan-Rosen aus Ammouliani, Chalkidiki ist reich an kulinarischen Quellen. Dieser Umstand wird jährlich im „Mount Athos Area Kozina“ Festival gefeiert. Vier Wochen laden Straßenfeste, Wein Degustationen und Kochkurse ein die Schätze der Region zu probieren. Fischer, Weinbauern und Imker gewähren Einblicke in Ihre Arbeitsweise. Thematische Schwerpunkte wie Küche mit Kleinasischem Einfluss und Mönchsküche wechseln einander ab.

Zielflughafen von vielen deutschen Abflugsorten ist Thessaloniki. Hier empfiehlt es sich ein Mietwagen zu nehmen um die einsamen Ecken besser erkunden zu können. Die Mount Athos Area erreichen Sie nach einer guten Stunde Fahrtzeit, nach Ouranopolis sind es etwa eineinhalb Stunden. 300 Kilometer Küstenlinie mit 100 Sandstränden, kristallklarem Wasser, sieben Fischerhäfen, fünf Campingplätzen für Naturliebhaber, Museen und Ausgrabungsstätten, gastfreundliche Menschen und die traditionelle, hervorragende regionale Küche erwarten Sie.

Grundsätzliche Informationen über Griechenland erhalten sie bei der „Griechische Zentrale für Fremdenverkehr“ in Frankfurt oder direkt unter www.visitgreece.gr

Griechische Zentrale für Fremdenverkehr
Direktion für Deutschland
Holzgraben 31
D-60313 Frankfurt/Main

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