Eine Reise in die Vergangenheit im Elbsandsteingebirge

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Das Elbsandsteingebirge ist mehr als nur ein Wander- und Kletterparadies. In diesem Jahr beweisen zwei große Jubiläen, wie bedeutend die Reiseregion als Kulturlandschaft ist.

Pirna (tvssw) – Bizarre Felsentürme, erhabene Tafelberge, düstere Schluchten und dichte Wälder: So kennen Millionen von Aktivurlaubern aus aller Welt das Elbsandsteingebirge. Doch die grenzüberschreitende Nationalparkregion mit den beiden Teilen Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz hat auch eine faszinierende Siedlungsgeschichte zu bieten. Eine der ältesten Grenzen Europas führt mitten durch die Region.

Stolpen ist bekannt wegen des tragischen Schicksal Europas berühmtester Mätresse. Grafin Cosel verbrachte im 18. Jahrhundert 49 Jahre Gefangenschaft auf der Burg Stolpen. Doch die Geschichte der Stadt auf dem erloschenen Vulkan reicht wesentlich weiter zurück. Um 1218 soll Bruno II., Bischof von Meißen, von einem Slawen das heutige Stolpener Gebiet erworben haben. So steht es zumindest in einer 350 Jahre später verfassten Chronik.

Sonderausstellung und historischer Festumzug in Stolpen
Ihren 800. Geburtstag feiert die Stadt unter dem Motto „Ein Fest von uns – für uns! Und unsere Gäste!“ Mehr als 100 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Zu den Höhepunkten gehören die historische Sonderausstellung „Stolpen – Der Anbeginn“, die vom 3. Juni bis 12. August auf der Burg Stolpen zu sehen ist, und der große historische Festumzug am 10. Juni. In rund 40 Bildern stellen Traditions- und Kulturvereine historische Ereignisse nach. Während des Festjahres blicken Referenten in Vorträgen auf die Epochen der Stadtgeschichte: auf die Entstehung des Stolpener Burgbergs, auf die Ersterwähnung, auf die Residenz der Bischöfe von Meißen und auf das Schicksal der Gräfin Cosel.

Festumzug Stolpen. Foto © Klaus Schieckel.

Geschichte des Adels auf Schloss Weesenstein
Auch Weesenstein hat gute Gründe zu feiern. Das gleichnamige filigrane Märchenschloss, das sich auf einem Felssporn über dem Müglitztal erhebt, wird 700 Jahre alt. In den sieben Jahrhunderten lebten vier bedeutende Adelsgeschlechter hier, die aus der einstigen mittelalterlichen Burg ein prächtiges Schloss machten. 350 Jahre lang war Weesenstein der repräsentative Wohnsitz der Familie von Bünau, damals mächtigstes Adelshaus in Sachsen. Später erwarben die Wettiner das Schloss. König Johann von Sachsen schrieb hier unter dem Pseudonym Philalethes seine Übersetzung von Dantes „Göttlicher Komödie“.

Im Zweiten Weltkrieg war Weesenstein eines der wichtigsten Kunstdepots in Sachsen. Die Dresdner Kunstsammlungen, aber auch private Sammler brachten ihre Kunstwerke im Schloss in Sicherheit. Die Sonderausstellung „Bombensicher! Kunstversteck Weesenstein 1945“, die am Wochenende eröffnete und bis 7. Oktober zu sehen ist, dokumentiert diese ereignisreichen Kriegsjahre.

Unterwegs zu Burgen und Schlössern
Weitere Ausflugsziele an geschichtsträchtigen Orten liegen nur wenige Kilometer von Weesenstein und Stolpen entfernt. Auch die Festung Königstein, Burg Hohnstein, das Landschloss Pirna-Zuschendorf und das Jagdschloss Graupa erzählen aus der aristokratischen Vergangenheit. Auf böhmischer Seite wird das Bild durch das Schloss Benešov nad Ploučnicí (Bensen), das Wasserschloss Jílové (Eulau), die Burgruine Tolštejn (Tollenstein) sowie das Schloss Děčín (Tetschen) vervollständigt.

INFOBOX
Stolpen: www.stolpen800.de
Weesenstein: www.schloss-weesenstein.de
Sächsische Schweiz: www.saechsische-schweiz.de

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