„Auf den Genussstraßen Burgunds“ – Ein sinnliches Abenteuer zwischen Tradition, Geschmack und Gastfreundschaft

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Es gibt Reisen, die bleiben im Gedächtnis – nicht wegen ihrer Länge, sondern wegen ihrer Intensität. Unsere 72 Stunden im Burgund gehörten zweifellos dazu. Tage, die zeigen, was Burgund im besten Sinne ist: ein Fest für alle Sinne.

Genussstraßen: Mehr als nur ein Name
Mit dem Projekt „Genussstraßen Burgunds“ setzt die Region auf das, was sie am besten kann: echte, bodenständige Lebensfreude. Die Idee ist einfach und genial zugleich: Besuchern werden Routen angeboten, die kulinarische Entdeckungen, weinkulturelles Erbe und regionale Handwerkskunst miteinander verbinden – eingebettet in eine der malerischsten Landschaften Frankreichs.

Aber Genuss ist hier nicht nur Essen und Trinken. Es geht auch um das Erleben: um Dörfer, die wie aus der Zeit gefallen wirken, um Begegnungen mit Produzenten, um Geschichten, Gerüche, Texturen. Die Genussstraßen erzählen, was Burgund ausmacht – und sie laden dazu ein, es selbst zu schmecken.

Tag 1 – Donnerstag, 22. Mai: Ankommen, entdecken, genießen
Die Reise beginnt mit der Ankunft am Flughafen Lyon um die Mittagszeit. Ein komfortabler Minibus bringt uns direkt ins Herz Burgunds, in das Gebiet von Pouilly-Bligny – eine Landschaft aus sanften Hügeln, kleinen Dörfern und Weingärten, die für hochwertige Weißweine stehen. Die Luft ist klar, der Blick weit. Ein Einstieg, wie er besser kaum sein könnte.

Später erreichen wir das befestigte Dorf Châteauneuf-en-Auxois, offiziell eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Schon die Lage ist spektakulär: ein kuppelartiger Berg, zu dessen Füßen sich der Canal de Bourgogne durch die Wiesen schlängelt. Weiße Charolais-Rinder weiden friedlich im leuchtend gelben Rapsfeld – Burgund wie gemalt.

Hoch über dem Tal thront das imposante Schloss von Châteauneuf, das wir bei einer Führung erkunden. Die Festung wurde im 14. Jahrhundert errichtet und erzählt Geschichte mit jeder Steinplatte. Bedeutende Adelsfamilien wie die Montmorency und die de Vienne lebten hier. 1936 schenkte der letzte Besitzer, Graf Georges de Vogüé, das Schloss dem französischen Staat. Heute beherbergt es wertvolle Sammlungen, darunter eine Reihe prachtvoller Wandteppiche aus dem 17. Jahrhundert, die Szenen aus dem Leben von Moses darstellen. Trotz einiger Umbauten hat das Schloss seinen mittelalterlichen Charme bewahrt. Seit 2008 trägt die Region aktiv zur Restaurierung bei – als Zeichen lebendiger Kulturpflege wie uns unser Guide Alister erzählt.

Der Besuch von lokalen Produzenten einige Ortschaften weiter und auch in den folgenden Tagen – sei es Schokolade, Käse, Wurst oder Senf – zeigt, wie sehr hier Qualität und Tradition zusammengehören. Keine Show, keine Touristenmasche – sondern ehrliches Handwerk.

Den Abend verbringen wir im stilvollen Château de Sainte-Sabine – ein ehemaliges Schloss, heute ein Fünf-Sterne-Hotel inmitten eines acht Hektar großen Parks, nur wenige Minuten von der Autobahn entfernt und dennoch vollkommen ruhig gelegen. Das historische Anwesen ist perfekt restauriert, mit 23 geschmackvoll renovierten Zimmern. Besonders beeindruckend ist die 110 Quadratmeter große Suite im ehemaligen Gardesaal – ausgestattet mit originalen Täfelungen, französischer Decke und einem monumentalen Kamin.

Das Abendessen im hauseigenen Restaurant wird zum Genussmoment: saisonal, regional, mit kreativer Küche und perfektem Service. Auf der Terrasse mit Blick ins Tal klingt der Tag aus – still, zufrieden und mit Vorfreude auf alles, was kommt.

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Château de Sainte-Sabine

Tag 2 – Freitag, 23. Mai: Bresse pur – Huhn, Handwerk und Historie
Der zweite Tag steht ganz im Zeichen der Region La Bresse bourguignonne, einer Landschaft zwischen Tradition, Landwirtschaft und feiner Kulinarik. Hier kommt das legendäre Bresse-Huhn her – das einzige Geflügel mit AOP-Siegel in ganz Frankreich, ein Symbol regionaler Identität und strenger Qualität.

Unser erster Halt ist die renommierte Geflügelzucht Maison Marquis, wo uns der amtierende Zucht-Champion Laurent Marquis persönlich empfängt. Stolz führt er durch seine Freigehege und erklärt, worauf es bei der Zucht dieser besonderen Tiere ankommt: viel Platz, frische Luft, hochwertiges Futter – und vor allem Geduld. Dieses Huhn ist kein industrielles Produkt, sondern ein echtes Kulturgut mit Charakter.

Zur Mittagspause geht es ins Restaurant „Le Saint-Sauveur“, wo wir das Bresse-Huhn im Rahmen eines raffinierten Menüs ganz klassisch genießen – außen knusprig, innen saftig, begleitet von einer cremigen Sauce und feinen regionalen Beilagen. Ein Erlebnis, das zeigt: Geschmack braucht Herkunft.

Am Nachmittag besuchen wir die Molkerei „Laiterie de Bresse“, eine kleine, traditionsreiche Produktionsstätte, die ihre Spezialitäten bis heute mit handwerklichem Anspruch fertigt. Bei einer Kurzführung sehen wir die Herstellung von Faisselle, Fromage Blanc und der geschützten Crème de Bresse AOP, die wir natürlich auch verkosten dürfen – frisch, mild, aromatisch.

Weiter führt uns der Weg in die kleine Stadt Louhans, bekannt für ihre endlosen Arkadenhäuser und eine beeindruckend vitale Marktkultur. Auf dem Weg durch die Altstadt probieren wir das traditionelle Gebäck „La Corniotte“ – ein salziges Blätterteigtäschchen mit Wurzel in der bäuerlichen Alltagsküche. Einfach, ehrlich, gut.

Kulturell bietet Louhans ebenfalls Überraschungen: Wir besuchen das historische Hôtel-Dieu, ein ehemaliges Krankenhaus aus der frühen Neuzeit und angeschlossener Apotheke, das heute als Ort der Heilkunst und Geschichte beeindruckt. Danach führt uns der Weg einige Straßen weiter ins Musée de l’Imprimerie, wo eine original erhaltene Zeitungsredaktion samt Druckmaschinen aus den 1930er-Jahren zeigt, wie Nachrichten einst entstanden – ein liebevoll gestaltetes Kleinod, das Vergangenheit greifbar macht.

Am Abend erreichen wir unser Quartier im Gîte Clos Saint Martin, einem charmanten Gästehaus nahe Chalon-sur-Saône. Hier hat sich die ehemalige Pariserin Marie Debuisson ihren Lebenstraum erfüllt: stilvolle Ferienwohnungen in ländlicher Idylle, perfekt für Familien und Genussreisende. Inmitten des Weinbaugebiets Côte chalonnaise gelegen, bietet das Anwesen nicht nur Ruhe, sondern auch kurze Wege zu einigen der besten Weingüter der Region.

Ein Tag voller Begegnungen, Geschmack und echter Geschichten geht zu Ende – Burgund, wie es persönlicher kaum sein kann.

Zweimal Bresse-Huhn: Beim Züchter Laurent Marquis und im Restaurant „Le Saint-Sauveur“

Tag 3 – Samstag, 24. Mai: Zwischen Fotografie, Fluss und feinen Tropfen
Am Samstag erkunden wir Chalon-sur-Saône, eine Stadt mit historischem Kern und kultureller Tiefe. Die Stadtführung führt uns durch enge mittelalterliche Gassen, vorbei an Fachwerkhäusern, Marktplätzen und eleganten Fassaden – ein urbanes Ensemble, das wie ein offenes Geschichtsbuch wirkt.

Ein besonderes Highlight ist ein kurzer Blick ins Musée Nicéphore Niépce, das dem gleichnamigen Erfinder der Fotografie gewidmet ist. Das Museum ist nicht nur ein Geheimtipp für Kunst- und Technikbegeisterte, sondern bietet auch einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung visueller Kultur – von den ersten Belichtungen bis zur modernen digitalen Fotografie. Ergänzt wird das Kulturprogramm durch den Besuch des historischen Klosters der Kathedrale Saint-Vincent mit Fokus auf den Kreuzgang mit liebevoll restaurierten Figuren an den Kreuzrippen, das als stiller Kontrast zur technischen Geschichte der Fotografie wirkt und Raum zur Besinnung gibt.

Im Anschluss steigen wir an Bord eines Boots für eine Tour auf der Saône. Der Fluss zieht sich gemächlich durch die Landschaft – vorbei an Weiden, Stegen und Häusern, die wie aus der Zeit gefallen wirken. Flusstourismus in Burgund bedeutet nicht Action, sondern Entschleunigung – das stille Erleben eines Naturraums, in dem sich Wasser, Licht und Landschaft spiegeln.

Nach dieser Auszeit folgt der kulinarische Teil des Tages: Im Herzen der Côte Chalonnaise kehren wir im Restaurant Le Val d’Or in Mercurey ein. Das Menü wird auf der ruhigen Gartenterrasse serviert – ein Ort, an dem man buchstäblich zwischen den Reben diniert. Frisch, regional, fein – so schmeckt Burgund.

Höhepunkt des Tages sind allerdings die Weinproben: Die Côte chalonnaise bringt elegante, oft unterschätzte Weine hervor – sowohl weiße als auch rote – die wir unter fachkundiger Anleitung entdecken dürfen. Auch hier begleitet uns Guide Karoline Knoth, die uns bereits kurzweilig durch Chalon-sur-Saône führte und ausgewiesene Wein-Fachfrau ist.  Zunächst machen wir Halt im mondänen Weingut Chamirey, die großzügig ausgebaute ehemalige Kelter befindet sich direkt neben dem Château. Der Besitzer des Weingutes, Marquis Amaury Devillard führt die Weinprobe seiner hervorragenden Tropfen persönlich durch. Bei dem von ihm informativen und locker gehaltenen Event holt er uns auch Premier Crus aus seinem Lager.

Im benachbarten Rully treffen wir auf David Lefort. Der Einzelkämpfer hat sich nach seinem Studium ganz der Weinproduktion zugewandt und bemerkenswerte Weine hervorgebracht. Er experimentiert geschickt mit einzelnen Holzfässer verschiedener Gegenden und lässt Weine auch mal in einem Ton-Ei reifen. Auch hier probieren wir aus seiner ganzen Bandbreite. Die Verkostung seiner Kollektion zeigt, wie vielseitig Burgunder Weine sein können – und wie stark sie vom Charakter des Winzers geprägt sind.

Zum Tagesabschluss kehren wir zurück nach Chalon-sur-Saône auf die Fluss-Insel Saint-Laurent. Hier erwartet uns das Restaurant „Le Bourgogne“ – stilvoll, einladend, lokal verankert. Bei einem letzten Glas Wein und gutem Essen lassen wir den Tag ausklingen – erfüllt von Eindrücken, Begegnungen und dem vollen Geschmack Burgunds.

Weingut Chamirey, Blick auf die Weinberge am Château

Tag 4 – Sonntag, 25. Mai: Marktleben und Abschied
Der letzte Tag beginnt mit einem Besuch des Wochenmarkts in Chalon, der unter freiem Himmel stattfindet. Hier pulsiert das echte Burgund: Bauern aus der Umgebung, Fischhändler, Käsestände, frisches Obst, Kräuter, Blumen – und dazu ein reges Treiben, bei dem man am liebsten gleich seinen Picknickkorb füllen möchte. Gegen Mittag heißt es Abschied nehmen. Die Rückfahrt nach Lyon verläuft ruhig – aber im Kopf drehen sich noch die Bilder, Aromen und Gespräche dieser intensiven Reise.

Epilog: Burgund zum Erleben, nicht nur zum Anschauen
Die Genussstraßen Burgunds sind kein Marketing-Gag, sondern ein gelungenes Konzept für Menschen, die reisen wollen, um zu schmecken, zu riechen, zu erleben. Diese Route zeigt die Region so, wie sie ist: ehrlich, reich an Tradition, gastfreundlich – und einfach wunderschön.

Wer einmal hier war, wird verstehen, warum Burgund nicht nur ein Ziel ist, sondern ein Gefühl.

Weitere Infos / Foto-Galerien zu unserer Reise:

Links zu weiteren ausgewählten Stationen unserer Reise:

Mehr Infos über das Burgund:

Das Reiseziel „Burgund“, in Zentral-Frankreich reicht von Sens im Norden bis Mâcon im Süden und von Vesoul im Osten bis Nevers im Westen. Dijon ist die wichtigste Stadt mit 157.000 Einwohnern. Zu den größeren Städten gehören auch Chalon-sur-Saône und Auxerre. Burgund hat mit dem Morvan einen Ausläufer des Zentralmassivs, der als regionaler Naturpark ausgewiesen ist. Auf zahlreichen Kanälen sind Hausboottouren beliebt. Aber besonders bekannt ist Burgund für sein Kulturerbe, seine Gastronomie und Weine. Das Gebiet besitzt viele bekannte Sakralbauten und Schlösser und Burgen. Die Basilika und der Hügel von Vézelay, die Prioratskirche Notre Dame von la Charité sur Loire und die Zisterzienserabtei von Fontenay gehören zum UNESCO-Welterbe. Die Weinbaugebiete des Burgunds stehen ebenfalls seit 2015 unter dem Schutz des Weltkulturerbes der UNESCO. Spezialitäten wie Boeuf Bourguignon, Epoisse-Käse und Senf sind weltberühmt. Auch finden sich im Burgund große Namen der französischen Küche. Die Reise wurde unterstützt von Burgund Tourismus.

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