„Stuttgarter Automobilgipfel“ mit EU-Delegation gestartet
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Der erste „Stuttgarter Automobilgipfel“ läuft auf vollen Touren. Der Auftakt zu dem hochkarätigen Austausch zwischen Politik und Wirtschaft, den Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper initiiert hat, ist heute Vormittag, Donnerstag, 16. Januar, erfolgt. Thema sind die Rahmenbedingungen der Entwicklung der Branche, die wie keine andere für den Wohlstand der Region prägend ist.
Gefolgt ist der Einladung mit dem neuen Exekutiv-Vizepräsidenten der EUKommission Stéphane Séjourné einer der ranghöchsten Vertreter der Europäischen Union. Er ist seit dem 1. Dezember 2024 im Amt und sucht hier als eine seiner ersten Amtshandlungen das Gespräch über die Zukunft der Automobilwirtschaft – insbesondere in der Stadt und Region Stuttgart. Hier sind zirka 220.000 Menschen bei Automobil-Herstellern, bei -Zulieferern und im Kfz-Gewerbe tätig: rund 17 Prozent aller Arbeitsplätze in der Region Stuttgart. Vom Erfolg der hiesigen Automobilwirtschaft hängt in der Folge auch die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Hand ab: unter anderem in den Bereichen Bildung, sozialer Ausgleich, Umwelt- und Klimaschutz.
Strategischer Dialog beginnt
Am Vormittag hat Séjourné bei Unternehmensbesuchen gemeinsam mit OB Dr. Nopper Eindrücke bei der örtlichen Automobil- und Zulieferindustrie gesammelt. Die Delegation war zu Gast bei der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG, der Robert Bosch GmbH sowie der Mahle GmbH und der Mercedes Benz Group AG. „Die Zukunft des Autos ist das saubere Auto“, sagte Séjourné. „Und diese Zukunft muss in Europa, besonders in Deutschland, Baden-Württemberg und Stuttgart, gestaltet werden. Wir haben bereits mit der Arbeit begonnen, mit dem ,strategischen Dialog‘, den die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor einigen Wochen angekündigt hat“, so der EU-Exekutiv-Vizepräsident. „Dieser Dialog wird den Rahmen und den Motor für unseren Austausch mit allen Beteiligten bilden. Er wird es ermöglichen, den europäischen Industrieaktionsplan für den Automobilsektor vorzubereiten.“

Zum Auftakt des „Stuttgarter Automobilgipfels“ besuchte EU‐Exekutiv‐Vizepräsident Stéphane Séjourné (3.v.l.) gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper (2.v.l.) die Firma Mahle. Foto und Rechte: Stadt Stuttgart
Als Zwischenfazit sagte Oberbürgermeister Dr. Nopper: „Der Besuch des Vizepräsidenten gibt Anlass zur Hoffnung. Er hat erkannt, dass die Lage der europäischen Automobilwirtschaft sehr ernst ist. Der Vizepräsident hat auch erkannt, dass die Wettbewerbsbedingungen für die europäische Automobilwirtschaft nicht schlechter sein dürfen als in anderen Teilen der Welt.“ Dr. Nopper weiter: „Der Vizepräsident hat die Forderungen nach mehr Flexibilität bei den Technologien, nach einem Vorziehen der Revision des Verbrennerverbots sowie nach einem Aussetzen der Strafzahlungen beim Überschreiten der Flottengrenzwerte sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen. Ich habe ihn stark ermuntert, diesen Forderungen nachzukommen.“
Spitzengespräch im Stuttgarter Rathaus
Nach den Unternehmensbesuchen kommen am Nachmittag zum Spitzengespräch im Stuttgarter Rathaus neben dem Exekutiv-Vizepräsidenten der EU-Kommission Séjourné und seinem Stab auch Abgeordnete des Europäischen Parlaments aus Baden-Württemberg sowie Vertreter großer Unternehmen der Automobilbeziehungsweise Zulieferindustrie zusammen, darüber hinaus Repräsentanten des Landes Baden-Württemberg, des Verbandes Region Stuttgart sowie von Wirtschaftsverbänden und Arbeitnehmervertretungen.
Zum Hintergrund:
Die Automobilwirtschaft ist von den Regelungen der Europäischen Union besonders stark betroffen. Rund 80 Prozent der Regelungen, die das Wirtschaftsleben im EU-Mitgliedsland Deutschland bestimmen, werden von der EU festgelegt. Deswegen gehört der für den Industriebereich verantwortlicher EU-Exekutiv-Vizepräsident zu den Schlüsselpersönlichkeiten auch für die regionale Automobilwirtschaft.
Der Besuch von Stéphane Séjourné steht im Kontext des „Strategischen Dialogs“ über die Zukunft der Automobilindustrie in Europa, der zu Beginn des neuen Jahres unter der Leitung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen startet. Séjourné ist seit dem 1. Dezember 2024 EU-Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriestrategie sowie EU-Kommissar für Industrie, KMU (also Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen) und den Binnenmarkt. Von Januar bis September 2024 war er Außenminister Frankreichs. Von 2019 bis 2024 war er Mitglied des Europäischen Parlaments.
Quelle: Stadt Stuttgart