Ludwigsburger Schlossfestspiele: „Monrepos Open Air“, Rückblick und Saison 2024

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Die Ludwigsburger Schlossfestspiele freuen sich über eine sehr erfolgreiche Saison 2024. Das »Fest der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit« in der Intendanz von Jochen Sandig reihte in acht intensiven und bewegenden Wochen zahlreiche künstlerische Glanzpunkte aneinander und wurde von einem begeisterten Publikum gefeiert.

»Monrepos Open Air« mit seinem Live-Musik-Feuerwerk


Bei schönstem Sommerwetter und in lauer Festspielnacht krönte das große »Monrepos Open Air« mit seinem Live-Musik-Feuerwerk, dem Orchester des Goethe-Gymnasiums und einem fulminanten, lateinamerikanisch geprägten Musikprogramm die Festspielzeit: Rund 7.000 Gäste lauschten dem Festspielorchester und der charismatischen Alondra de la Parra, die unter anderem Werke von Astor Piazzolla, Nino Rota, Arturo Márquez sowie – zum Feuerwerk – Tänze von José Pablo Moncayo und Oscar Lorenzo Férnandez dirigierte.

Die Besuche konnten im Vergleich zu 2023 um 14 Prozent gesteigert werden: Rund 25.700 Besuche verzeichnen die Ludwigsburger Schlossfestspiele schon jetzt, einschließlich des bevorstehenden, bereits ausverkauften Epilogs »Nacht im Salonwald« (25./26. Juli) und der bereits verkauften Tickets für die September-Konzerte in Wolfegg. Mit rund 4.200 Besuchen entwickelten sich die zwölf Ausgaben der kostenlosen »Frei Luft Musik« auf dem Marktplatz, die vom Freundeskreis der Schlossfestspiele gefördert wird und als niederschwelliges Angebot für die Stadtgesellschaft seit 2022 aus dem Festspiel-Programm nicht mehr wegzudenken ist, zu einem der populärsten Formate. Von 54 Veranstaltungen (45 verschiedene Produktionen) waren 12 Veranstaltungen ausverkauft, die Gesamtauslastung betrug 81 Prozent. Damit konnte das geplante Einnahmesoll annähernd erreicht werden. Die Attraktivität der Schlossfestspiele für ein jüngeres Publikum hat sich weiter erhöht: Das Angebot für Festspielgäste in Ausbildung mit Tickets zu 15 Euro, gefördert von der Ruprecht-Stiftung, ist 2024 noch stärker angenommen worden.

Besonders geprägt wurde die Saison 2024 durch drei Künstler-Residenzen: Zu Beginn der Festspielzeit begeisterte der Pianist Fazıl Say an zwei Abenden mit drei Konzerten ein auffällig junges und diverses Publikum in Kunstzentrum Karlskaserne und Forum am Schlosspark. Auf ihn folgte mit seiner Residenz das Mahler Chamber Orchestra, das einen fulminanten Abend mit Dirigentin Anja Bihlmaier und dem Geigenvirtuosen Renaud Capuçon bestritt und mit Schulklassen und Gehörlosen ein berührendes Konzert zum Thema »Heimat« gestaltete. Unübertroffen schließlich war das Vokalensemble Voces8, das sich mit den Kollegen von Chanticleer zu einem wahrhaften Stimmen-Gipfel traf, mit einem hundertköpfigen Projektchor beeindruckte und schließlich den 200. Geburtstag der Stuttgarter Grabkapelle mit geistlicher Musik und einem fröhlichen Open Air bejubelte. Das Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele hatte unter der musikalischen Leitung von Ryan McAdams, mit dem Bratschensolisten Lawrence Power und einer deutschen Erstaufführung von Cassandra Miller zur Eröffnung des Festivals die »Fest Spiel Ouvertüre« glänzen lassen. Absolute Höhepunkte waren zwei weitere Gastorchester: das Oslo Philharmonic unter seinem Chefdirigenten Klaus Mäkelä, der mit dem jungen Geiger Daniel Lozakovich in Brahms‘ Doppelkonzert brillierte, und das Kammerochester Basel, das mit der hoch-energetischen Cellistin Anastasia Kobekina die reine Freude am Musizieren verströmte.

Zahlreiche weitere Solisten erspielten sich die Ohren und Herzen des Publikums: am Klavier der furiose Jazzpianist Michael Wollny sowie im romantischen Fach der gefeierte Alexandre Kantorow. Die ausdrucksstarke Sopranistin Asmik Grigorian und ihr kongenialer Klavierbegleiter Lukas Geniušas eroberten musikalisch den historischen Ordenssaal mit Tschaikowsky und Rachmaninow, und Schauspielerin Martina Gedeck und Harfenist Xavier de Maistre kleideten Texte von Rilke, Camus, Wilde und anderen in zarteste Saitenklänge. Akustische Ehre erfuhr der Ordenssaal auch durch fantastische Streichquartette: Quatuor Ébène verband sich aufs Schönste mit den elektronischen Klängen des Musikers Xavier Tribolet, das Rothko String Quartet widmete sich mit Schauspielerin Amelie Schmidt musikalisch und literarisch dem Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch, und das Minguet Quartett spielte mit Star-Cellist Jens Peter Maintz eine bewegende Schubert-Hommage.

Mit dem Schlosstheater füllte sich ein weiterer Ort des Residenzschlosses mit künstlerischem Leben: Der Maler Norbert Bisky inszenierte Schuberts »Die schöne Müllerin« in den Kulissen des barocken Kleinods und stattete sie mit eigens dafür angefertigten Malereien aus. Die Koproduktion mit der Staatsoper Stuttgart wurde auch musikalisch mit dem Tenor Mingjie Lei und dem Pianisten Alan Hamilton zu einem der großen Höhepunkte der Saison. Große Tanzikonen machten auch 2024 bei den Schlossfestspielen Station: Bejubelt wurde Sasha Waltz‘ gewaltige Choreografie »Beethoven 7«, die ihre Compagnie zusammen mit Diego Nogueras elektronischem Werk »Freiheit/Extasis« fulminant auf die Bühne brachte. Akram Khans ganz neu erzähltes »Junglebook reimagined« stieß mit seinen ästhetisch und choreografisch so ungewöhnlichen wie beeindruckenden Mitteln ebenfalls auf riesige Begeisterung. In den stark nachgefragten Workshops zu Sasha Waltz‘ Werk »In C« konnten sich Tanzbegeistere selbst ausprobieren und sich mit dem choreografischen Prinzip zu Terry Rileys Musik gemeinschaftlich auseinandersetzen.

Grenzen sprengten, etwa stilistisch, auch die Konzerte der Wild Strings in Bad Imnau, des SIGNUM saxophone quartet in Bietigheim-Bissingen sowie von David Orlowsky and Friends in Wertheim. Und schließlich wurden Elina Albachs und Benedikt Kristjánssons Mitsing-Pilgerreise zum 300-Jährigen der »Johannespassion« in Haigerloch sowie die gechillte Open-Air-Party »50 Jahre Hiphop« im Kunstzentrum Karlskaserne zum ganz besonderen Erlebnis für das beteiligte, singende oder tanzende Publikum.

Quelle / Mehr Infos:
Ludwigsburger Schlossfestspiele gGmbH
www.schlossfestspiele.de

Ludwigsburgfestival
Schon einige Wochen her. Auf dem roten Teppich bei der Festivaleröffnung Ludwigsburger Schlossfestspiele 2024 – Foto von links nach rechts: Gabriele Zerweck (Geschäftsführerin der Ludwigsburger Schlossfestspiele), Jochen Sandig (Intendant der Ludwigsburger Schlossfestspiele), Martin und Claudia Schechler (N-News.de Stuttgarter Onlinezeitung)

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