DEUTSCHER WALDPREIS 2024 geht an Förster Achim Klausner aus Baden-Württemberg
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DEUTSCHER WALDPREIS 2024 geht an Leistungsträger aus Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt: Förster Achim Klausner aus Baden-Württemberg, Waldbesitzer Carl Graf zu Eltz aus Bayern sowie der Forstbetrieb Friedrich Schwarz aus Bayern sind die Gewinner des DEUTSCHEN WALDPREISES 2024. Den Sonderpreis Nachhaltigkeit Wald erhielt die Stiftung Dauerwald Bärenthoren in Sachsen-Anhalt. Mit dem Sonderpreis Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse wurde die Forstbetriebsgemeinschaft Oberallgäu e.V. ausgezeichnet.
Die fünf Preisträger des siebten. DEUTSCHEN WALDPREISES wurden am 4. Juli 2024 in feierlichem Rahmen im Kaisersaal der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin gekürt. Schirmherr des Preises ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Mit dem DEUTSCHEN WALDPREIS ehrt das Forstportal forstpraxis.de, ein Medium aus dem Hause dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag, seit 2018 jährlich Persönlichkeiten und Stiftungen, die sich in besonderer und vorbildlicher Weise für den Wald engagieren.
Die mit dem DEUTSCHEN WALDPREIS ausgezeichneten Menschen in den Kategorien „Waldbesitzer/in“, „Förster/in“ und „Forstunternehmer/in“ stehen für die Vielfalt der Ökosystemleistungen, sie sorgen für eine lebenswerte Heimat, sichern Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfungsketten sowie die Versorgung mit dem ökologischen Rohstoff Holz. Dies gilt für die Kategorien und gleichermaßen für die Sonderpreise „Nachhaltigkeit Wald“ und „Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse“, die ebenfalls im Rahmen des DEUTSCHEN WALDPREISES vergeben werden.
Der Förster des Jahres 2024 Achim Klausner hat sein Revier im Landkreis Böblingen im Speckgürtel von Stuttgart. Der Instagram- und YouTube-Förster ist davon überzeugt, dass die Heranführung und Information der Öffentlichkeit an das Thema Wald und seine vielfältigsten Funktionen inklusive der Nutzung sehr wichtig sind. „Vor allem unsere Kinder und Jugendlichen wachsen im urbanen Raum sehr naturfern auf, obwohl man in der Familie nicht selten einen naturnahen Lebensstiel pflegen will.“ Der Förster ist davon überzeugt, dass die Forstwirtschaft nicht das Problem, sondern die Lösung vieler Fragestellungen im Wald ist. Sein Credo lautet: „Dranbleiben. Zuhören. Erklären“.
Forstunternehmer des Jahres 2024 wurde das Forstunternehmen Friedrich Schwarz, das sich vom Einmann-Betrieb bis heute zu einem Unternehmen mit 15 Mitarbeitern entwickelt hat. Fest verwurzelt in der Region an der Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg setzt der Unternehmer voll auf Digitalisierung. Alle Maschinen sind untereinander vernetzt, beispielsweise erfassen die Harvester die GPS-Koordinaten jedes Ablageortes an der Gasse, so dass jeder Mitarbeiter genau weiß, welches Holz wo liegt. Das wichtigste Zukunftsrezept aber lautet für Friedrich Schwarz: „Wir behandeln den uns anvertrauten Wald so, als wäre es unser eigener. Damit wir jederzeit wiederkommen können.“
Der Waldbesitzer des Jahres 2024, Carl Graf zu Eltz, zeigt in seinem Wald in Fensterbach, dass manches Waldproblem lösbar ist. Zwei Drittel des absterbenden Altbestandes hat er bereits verjüngt – dies geschieht durch Entnahme des Flachwurzlers Fichte und Neueinbringen verschiedener Laubbaumarten sowie der Tanne, die Graf zu Eltz als „Brotbaum“ bezeichnet. Neben den forstlich genutzten Flächen gehören zum Betrieb des Grafen auch unangetastete Flächen und Biotope. So bleibt ein circa 8 ha großer Erlenbruchwald seit Jahrzehnten der Natur überlassen.
Der Sonderpreis „Nachhaltigkeit Wald“ ging in diesem Jahr an die Stiftung Dauerwald Bärenthoren in Sachsen-Anhalt, die sich die Förderung der dauerwaldartigen Bewirtschaftung der Wälder sowie der Umweltbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zum Ziel gesetzt hat. Für Elmar Stertenbrink, Geschäftsführender Vorsitzender der RAL Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege e.V., die das Sponsoring für diesen Preis übernommen hat, erhalte hier die holzwirtschaftende Forstwirtschaft Perspektiven für die kommenden Jahrzehnte. „Basierend auf Jahrhundertwissen wird ein Ökosystem schonend beerntet und das System gewinnt daran“, betont er.
Der Sonderpreis „Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse“ wurde an die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Oberallgäu e.V. verliehen. Dieser Zusammenschluss von Waldbesitzern in der Region will den Waldbesitz fördern und die Bewirtschaftung der Waldflächen nachhaltig verbessern. Wie das Unternehmen Colliers Land & Forst, der Sponsor für diesen Sonderpreis, betont, ist die fachliche und soziale Kompetenz der Mitarbeiter der Schlüssel zu einer erfolgreichen FBG. „Ob Waldbetreuung, Vermarktung, Sägekurse oder Maschinenverleih – der Waldbesitzer hat bei der FBG Oberallgäu e.V. immer den richtigen und professionellen Ansprechpartner“, beschreibt Colliers-Managing Director Eckbrecht von Grone.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Schirmherr des DEUTSCHEN WALDPREISES, bedankte sich in einem Videogrußwort bei den Preisträgern für ihr großes Engagement für den Wald. „Menschen, die hinschauen und handeln, die brauchen wir. Ihr Engagement, Ihre Expertise sind die Grundpfeiler einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Herzlichen Dank dafür“, sagte Özdemir. Wälder seien „Heimat, Teil unserer Identität, Quelle des Nachhaltigkeitsgedanken“, beschrieb der Bundesminister weiter. Seiner Ansicht nach ist Holz der „wichtigste nachhaltige Rohstoff unseres Landes, auf den wir nicht verzichten können“. Alle seien gefordert, etwas dafür zu tun, dass es auch so bleibt. Dabei gebe es bereits große Anstrengung, um die Wälder klimafest zu machen. „Hier braucht es aber den Sachverstand der Forstleute vor Ort“, betonte Özdemir.
Quelle: dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag