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Porsche Sound-Nacht zum 70-Jahre-Jubiläum in der Porsche Arena

Erfolgreiches Konzept, zum Jubiläum in größerem Rahmen
Bereits die achte Porsche „Sound Nacht“ fand gestern Abend in der Stuttgarter Porsche Arena statt. Normalerweise wird das Motoren-Fest im Zuffenhausener Porsche Museum durchgeführt, die zur Verfügung stehenden 911 Karten sind oft nach einem Tag ausverkauft. Dieses Jahr, anlässlich des Jubiläums „70 Jahre Porsche Sportwagen“, wollte man möglichst vielen Besuchern die Möglichkeit geben, dem Event beizuwohnen.

„Die Porsche Arena ist ganz genau der richtige Rahmen für das 70-jährige Jubiläum unserer Sportwagen“, betont Le Mans Sieger Marc Lieb.

Die achte Porsche „Sound Nacht“ in der Stuttgarter Porsche-Arena: Bühnenansicht

Der Ablauf ist immer gleich: Aus allen Dekaden der Unternehmensgeschichte werden Fahrzeuge auf die Bühne gefahren, Zeitzeugen erzählen Anekdoten aus der Zeit und abschließend werden die Motoren nochmals gestartet und gehörig aufgedreht. Ein Fest für alle Motorsport-Fans vor Ort die dies auch frenetisch bejubeln. Die am Abend vorgestellten Fahrzeuge sowie die jeweiligen Zeitzeugen haben wir unten aufgelistet. Moderiert wurde der Abend gekonnt lässig durch Walter Zipser und Lina van de Mars. Im Anschluss an den kurzweiligen, interessanten Abend konnten die Besucher noch im Rahmen einer ausgiebigen Autogrammstunde Bücher, T-Shirts, Plakate oder andere Motorsport-Devotionalien signieren lassen.

Bereits im Vorfeld findet hinter der Arena das Durchstarten und Warmlaufen der Motoren statt. Von der Parade der parkenden Fahrzeuge, die alle aus der Unternehmenssammlung stammen, hier einige Impressionen:

Porsche Parade zur „Sound Nacht“ 2018

Porsche Parade zur „Sound Nacht“ 2018

Die „Sound Nacht“ reflektiert die Entwicklung der Sportwagen seit 1948 auf ihre Weise. Ausgangspunkt ist der 356 Nr. 1 Roadster, der erste Sportwagen mit dem Namen Porsche und Ursprung der Marke. Herbert Linge steht wie die Nummer 1 für die Anfänge von Porsche. Er stellt Wagen, Technik und Geschichte vor. Nach der Rückkehr von Porsche aus dem österreichischen Gmünd nach Stuttgart im Jahr 1949 war Linge der erste wieder eingestellte Mechaniker des Unternehmens. Er avancierte in den 1950er bis 1970er Jahren zum Rennmechaniker und erfolgreichen Rennfahrer. Erst vor wenigen Wochen feierte er seinen 90. Geburtstag, blieb stets Porscheaner.

Vorgestellte Fahrzeuge

Dekade
Fahrzeug | Zeitzeugen

1948 – 1958
Porsche 356 „Nr. 1“ Roadster | Herbert Linge, Walter Röhrl

1958 – 1968
Porsche 804 Formel 1 | Herbert Linge, Valentin Schäffer

1968 – 1978
Porsche 911 Carrera RSR Turbo 2.1 | Manfred Schurti, Gijs van Lennep
Porsche 917 KH | Hans Herrmann, Richard Attwood

Ein Beispiel aus der Riege der weichenstellenden Stars der „Sound Nacht“: der 911 Carrera RSR Turbo 2.1. Der erste Porsche 911 mit Turbolader und der erste Rennwagen mit Turbomotor bei den 24 Stunden in Le Mans debütierte 1974. Vorgestellt wird der Rennwagen, dessen aerodynamische Abstimmung ihm den Spitznamen „Flügelmonster“ eintrugen, von seinen ersten Piloten Gijs van Lennep und Manfred Schurti. Gijs van Lennep schaffte es bei den 24 Stunden von Le Mans auf den zweiten Platz im Gesamtklassement. Im Jahr darauf fuhr er im Team mit Manfred Schurti im RSR erneut zum Klassensieg.

Ein weiterer Meilenstein der Porsche Geschichte rollt mit dem 917 auf die Bühne. Der in den Farben des damaligen Sponsors Gulf – hellblau mit orangerotem Mittelstreifen – lackierte Rennwagen gewann 1970 die 24 Stunden von Daytona. Unter dem kurzen Heck wartet ein Zwölfzylinder-Mittelmotor mit fünf Litern Hubraum darauf, dass seine 630 PS geweckt werden. Niemand kennt den 917 besser als die beiden Paten Hans Herrmann und Richard Attwood, die ebenfalls 1970 bei den 24 Stunden von Le Mans auf einem 917 KH den ersten Gesamtsieg holten. Sie fuhren damit den ersten von mittlerweile 19 Gesamtsiegen von Porsche bei dem weltbekannten französischen Langstreckenrennen ein. Die Begegnung hat noch einen besonders emotionalen Aspekt: Nach vielen Jahren treffen Hans Herrmann, Richard Atwood und ein 917 erstmals wieder zusammen.

Hans Herrmann, Porsche 917 KH

Motorstart Porsche 917 KH auf der Bühne

Dekade
Fahrzeug | Zeitzeugen

1978 – 1988
Porsche 935/78 „Moby Dick“ | Jacky Ickx, Norbert Singer
Porsche 959 Paris-Dakar | Peter Falk, Jacky Ickx
Porsche 962 C | Hans-Joachim Stuck, Derek Bell

Zu den erfolgreichsten Rennfahrern bei Porsche zählt der Belgier Jacky Ickx. Vier seiner sechs Le Mans-Starts gewann er auf Porsche. Jacky Ickx wird den Porsche 935/78 „Moby Dick“ vorstellen, mit dem er 1978 beim Sechs-Stunden-Lauf in Silverstone einen Sieg einfuhr. Der Sechszylinder-Boxermotor mit Ladeluftkühlung leistet bis zu 845 PS. Beim Einsatz in Le Mans auf der Hunaudières Geraden erreichte er dank einer guten Aerodynamik 366 km/h und gehört damit zu den schnellsten Rennwagen.

Rennfahrerlegende Jacky Ickx im Gespräch mit N-News.de Redakteur Martin Schechler

Damit nicht genug: Mit Hans-Joachim Stuck, Derek Bell, Norbert Singer und dem Porsche 962 „Rothmans” mit der Startnummer 17 feiert ein weiteres legendäres Quartett Wiedersehen und -hören bei der Porsche „Sound Nacht”. Hans-Joachim Stuck und Derek Bell gewannen mit genau diesem Rennwagen 1987 die 24 Stunden von Le Mans für Porsche. Bereits im Vorjahr hatte das Team auf einem 962 in Le Mans den Gesamtsieg geholt. Entscheidenden Anteil an diesem Doppelerfolg hatte Norbert Singer, damals Renningenieur bei Porsche und einer der Väter des nahezu unschlagbaren 962. Der ab 1984 eingesetzte Porsche 962 ist mit 54 Siegen und zahlreichen Meisterschaften der wohl erfolgreichste Rennsportwagen.

Dekade
Fahrzeug | Zeitzeugen

1988 – 1998
Porsche 911 GT1 ’98
Norbert Singer, Stéphane Ortelli

1988 – 1998
Porsche 911 Carrera 2 Cup (Typ 964) | Olaf Manthey
Porsche 911 GT3 Cup (Typ 996) | Roland Kussmaul

1998 – 2008
Porsche 911 GT3 RSR (Typ 996) | Stéphane Ortelli, Marc Lieb

2008 – 2018
Porsche 911 RSR (Typ 991) 2017 | Marc Lieb
Porsche 919 Hybrid (2017) | Fritz Enzinger / Marc Lieb / Andreas Seidl

Letzte Kontrolle vor dem Auftritt durch Stéphane Ortelli

Der ganze Abend drehte sich um Porsche, wie auch diese Tanzeinlage mit einem aktuellen Modell aus Zuffenhausen zeigt