Die Prognose für den VfB Stuttgart: Endlich ein ruhiges Jahr?

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Die Prognose für den VfB Stuttgart: Endlich ein ruhiges Jahr?

Rettete sich der VfB Stuttgart in der vergangenen Bundesliga-Saison mit einem Last-Minute-Tor in der Nachspielzeit des letzten Spieltages, möchte der Verein in der laufenden Saison vor allem eines: sich in deutlich ruhigeren Tabellengefilden wiederfinden. Dabei besinnt sich der Verein auf seine alte Erfolgsformel. Mit einer jungen Mannschaft soll dem eigenen Publikum schneller und attraktiver Fußball geboten werden. So soll am Ende der Saison lockerer als in der abgelaufenen Spielzeit der Klassenerhalt gesichert werden.

Ähnlich wie in den letzten Jahren gilt auch dieses Jahr die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo als Wundertüte. Im dritten Jahr nach dem Aufstieg gilt es, die schwierige letzte Saison vergessen zu machen. Die ersten Spiele der Bundesliga-Saison 2022/23 offenbaren eine besonders ausgeglichene Liga. Fußballfans und Freunde von Sportwetten kommen bisher voll auf ihre Kosten. Lukrative Quoten der Buchmacher sorgen für attraktive Gewinnmöglichkeiten. Doch wird es für den VfB wirklich ein ruhiges Fußballjahr?

Der durchwachsene Saisonstart des VfB Stuttgart – wohin führt die Reise?
Mit einer Rettung in letzter Sekunde und damit dem Abschneiden auf dem 15. Tabellenplatz ging die abgelaufene Spielzeit zwar mit einem wahren emotionalen Highlight zu Ende, die gesamte Saison 2021/22 an sich, wurde allerdings von vielen Tiefpunkten gekennzeichnet. Dementsprechend deutlich formulierten die Verantwortlichen das Saisonziel für die nun laufende Saison: der sichere Klassenerhalt. Nach dem Tor von Wataru Endo am letzten Spieltag herrschte lange Zeit pure Erleichterung im Schwabenland. Doch sowohl Cheftrainer Matarazzo als auch Sportdirektor Mislintat betonten, sich in der Saisonvorbereitung nicht von der Euphorie aus dem Stuttgarter Umfeld blenden lassen zu wollen. Ein kluger Schachzug. Denn die Stuttgarter starteten ziemlich durchwachsen in die neue Saison. Auch am siebten Spieltag wartete die Mannschaft um Torhüter Florian Müller noch immer auf einen Sieg. Gleichzeitig verlor das Team aber auch erst zwei Partien. Dementsprechend gelten die Schwaben mit fünf Unentschieden als Remis-Könige. Die Qualität der Gegner variiert dabei enorm. Von Aufsteigern wie Werder Bremen oder dem FC Schalke 04 bis zu Titelkandidaten wie RB Leipzig und Rekordmeister FC Bayern München – der VfB Stuttgart teilte sich mit den meisten seiner bisherigen Gegner die Punkte. Klar ist allerdings auch: Möchte sich der Verein von der Abstiegszone distanzieren, müssen Spiele gewonnen werden. Demzufolge waren Spieler und Verantwortliche oftmals mit der eigenen Leistung zufrieden, die Punkteausbeute gilt es aber schnell zu verbessern.

Photo by Dominik Kuhn on Unsplash

Ein Blick auf die Transferaktivitäten des VfB Stuttgart – altbekannte Strategie auf dem Transfermarkt!
Mit Blick auf die Aktivitäten der Schwaben im abgelaufenen Transferfenster wird schnell deutlich: die Stuttgarter setzen weiter auf die von Sportdirektor Sven Mislintat vorgegebene Strategie. Junge, talentierte und hungrige Spieler günstig einkaufen, um sie später teurer weiterverkaufen zu können. Damit sind Verluste von Leistungsträgern Teil der Strategie. Diesen Sommer traf dies auf zwei Spieler zu. Sowohl Mittelfeldmotor und Antreiber Orel Mangala als auch Top-Stürmer und Publikumsliebling Sasa Kalajdzic verließen den Verein. Der belgische zentrale Mittelfeldspieler Mangala wechselte für rund 13 Millionen Euro in die englische Premier League zu Nottingham Forest. Der österreichische Torjäger Kalajdzic verließ den Club kurz vor Ende der Transferperiode für 18 Millionen Euro ebenfalls in Richtung England, zu den Wolverhampton Wanderers. Insgesamt nahm der Verein aus Baden-Württemberg knapp 40 Millionen Euro ein. In die eigene Mannschaft investiert wurde davon nur ein Teil des Geldes. Mit Josha Vagnoman vom Zweitligisten Hamburger SV soll die Problemstelle auf der rechten Seite behoben werden. Der deutsche Juniorennationalspieler besticht durch seine Schnelligkeit und die Robustheit, welche er durch seinen brachialen Körperbau mitbringt. Darüber hinaus wurde das Sturmzentrum komplett neu besetzt. Mit Luca Pfeiffer vom dänischen Erstligisten FC Midtjylland, dem Ex-Kölner Serhou Guirassy vom französischen Stade Rennes und dem Nachwuchsspieler Juan Jose Perea sollen die großen Fußstapfen von Sasa Kalajdzic von mehreren Stürmern ausgefüllt werden. Insgesamt muss allerdings festgehalten werden, dass sich trotz der schwachen Saison des letzten Jahres die Fluktuation im Stuttgarter Team in Grenzen hält. Vielmehr wird auf Entwicklungsschritte des vorhandenen Spielermaterials gesetzt und den eigenen Leistungsträgern vertraut.

Der aktuelle Kader des VfB Stuttgart – ein buntes Team mit viel Potenzial!
Das vorhandene Personal des VfB Stuttgart gilt als vielversprechend. Doch das galt bereits auch in der vergangenen Spielzeit. Trotzdem sollen es nun vor allem Spieler wie Konstantinos Mavropanos, Waldemar Anton und Wataru Endo richten, die Mannschaft führen und durch eine ruhigere Saison leiten. Auch Flügelstürmer Silas und der junge sowie pfeilschnelle Portugiese Tiago Tomas stellten bereits unter Beweis, überdurchschnittliche Bundesliga-Spieler sein zu können. Darüber hinaus konnte mit dem kroatischen Linksverteidiger Borna Sosa ein echter Top-Spieler in den eigenen Reihen gehalten werden. Der viel umworbene Außenverteidiger ist insbesondere für seine punktgenauen und haarscharfen Flanken in ganz Europa bekannt. Sorgenfalten bekommen viele Fans vor allem beim Blick auf das zentrale Mittelfeld ihrer Mannschaft. Der Verlust von Orel Mangala soll aus den eigenen Reihen kompensiert werden. Neben Führungsspieler, Kapitän und Herzstück des VfB-Spiels Wataru Endo spielte sich in der Vorbereitung Naouirou Ahmada fest, der besonders durch seinen Zug zum Tor begeisterte. Doch dahinter fehlt es vor allem an Kadertiefe. Dass das junge Team auch in dieser Saison schwierige Phasen mit entsprechend großen Leistungsschwankungen durchstehen muss, steht für Experten, Fans und Verantwortliche nahezu fest. Denn noch immer ist die Mannschaft vergleichsweise jung und das eigene Leistungsvermögen schwer einzuordnen. So wird es von großer Bedeutung sein, ob die wenigen erfahrenen Führungsspieler es schaffen, dem jungen Team Halt zu geben.

Stärken & Schwächen des VfB Stuttgart – eine Einschätzung!
Die Stärken des VfB Stuttgart sind vielseitig. Mit 24,1 Jahren stellen die Schwaben die jüngste Mannschaft der Bundesliga. Die Unbekümmertheit vieler Spieler könnte sich im Laufe der Saison als großer Trumpf herausstellen. Der VfB Stuttgart ist schwer zu schlagen. Bereits im Endspurt der vergangenen Spielzeit verlor das Team nur zweimal in den letzten 10 Spielen. Auch in dieser Saison verlor die Mannschaft von Matarazzo Pellegrino erst zweimal. Die Mannschaft ist offensiv schwer ausrechenbar. In der vergangenen Saison konnten insgesamt 16 unterschiedliche VfB-Profis mindestens ein Tor in der deutschen Fußball-Bundesliga erzielen. Damit befand sich der Verein in dieser Kategorie in der Ligaspitze. Als Schwäche muss in der vergangenen Saison vor allem das hohe Verletzungspech genannt werden. Nicht selten fielen über 10 Spieler pro Spieltag aus. Zum Teil sogar langfristig. In der laufenden Saison muss der Verein auf mehr Glück hoffen.

Fazit: gute Chancen auf einen sicheren Klassenerhalt
Der VfB Stuttgart hat sich punktuell sinnvoll verstärkt und mit den spannenden Neuverpflichtungen vor allem eine neue Körperlichkeit im Kader. Die Rückkehr von Flügelstürmer Silas sorgt für eine weitere tolle Kaderalternative. Sollte das Team von Kapitän Wataru Endo diese Saison vom Verletzungspech verschont bleiben, ist der sichere Klassenerhalt realistisch.

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